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Nachsicht

„Eine Frau, wenn sie sehr alt ist, blickt so ihren Kindern nach.“ (M. Duras)

Sie las diesen Satz. Das Buch lag aufgeschlagen auf dem Tisch. Er hatte es liegen gelassen. Ganz sicher hatte er es nicht gelesen. Er las nicht. Es regte ihn auf, still zu sitzen, sich in fremde Gedanken zu vertiefen.
Er hatte das Buch aufgeschlagen. Sie musste lachen, bei dem Gedanken an dieses Wort: aufgeschlagen. Ein Buch und ein Akt der Gewalt, das passte so wenig zusammen, wie er zu ihr passte und sie zu ihm, und doch hatten sie geheiratet und sie konnte nicht einmal behaupten, dass sie unglücklich war.
Sie würde schon noch unglücklich werden. Es gab nur unglückliche Frauen in ihrer Familie. Aufwachsen bedeutete vom Glück Abschied zu nehmen, die Träume als Träume zu erkennen und ihnen ihren Platz im Verborgenen zuzuweisen.
Erwachsen werden, hieß Kinder zu bekommen und zuzusehen, wie auch sie die Freude Jahr für Jahr verließ. Es hieß alt zu werden und trotzdem noch am Leben zu hängen, den Kindern zuzusehen, wie sie ins Unglück gingen und dankbar zu sein, dass sie lebten.
phyllis - 26. Jul, 18:17

Weil Sie die Duras so schätzen...



... hier eine kleine von mir.

Weberin - 26. Jul, 18:21

...

jetzt fehlen mir aber wirklich die Worte.
phyllis - 26. Jul, 18:30

: )

Weberin - 27. Jul, 09:34

Phyllis, jetzt mit den halbwegs wiedergefundenen Worten, sage ich Ihnen einen ganz herzlichen Dank und dass Sie mir eine sehr große Freude gemacht haben, haben Sie sicher gestern schon bemerkt.
bess - 26. Jul, 21:41

Nachsicht? - Desillusionierung. Wachsende Desillusionierung.

Was für ein schwarzes, tragisches Familienmuster.
Eine muss anfangen, nicht auf das Schwinden der Freude zu warten, sondern ein eigenes Muster zu finden. Ausbrechen.

Weberin - 26. Jul, 21:42

es aufzuschreiben, ist ein aufbruch.
weil es hinsehen erfordert, statt sich mit nachsehen zu begnügen.
la-mamma - 26. Jul, 22:02

die nachsichtige alte frau lächelt, verzeiht alles und gerade das, was sie nicht mehr versteht, und die kindeskinder hängen an ihr. zwischendurch war sie wohl auch schon wesentlich unglücklicher.

e.a.richter - 26. Jul, 22:40

Unglück

Vielleicht ist das mein männlicher Blick, der mich sofort fragen läßt: Warum gibt es nur unglückliche Frauen in dieser Familie? Und warum gehen die Kinder ins Unglück?
Ich sah unlängst die tschechische Dokumentation "Katka" - da wird eine kokainsüchtige 16jährige 14 Jahre lang begleitet. Auch als 30jährige Mutter schafft die den x-ten Entzug nicht und muß ihr Baby im Heim lassen. Wäre das nicht auch für Sie das größte Unglück?

Weberin - 27. Jul, 09:41

Sie beide, la mamma und E.A. Richter, erfassen für mich sehr genau, was auch ich in dem Zitat der Duras lese. Das Glück, die Kinder aufwachsen und leben zu sehen, überwiegt das wie auch immer geartete persönliche Unglück.
Die Frauen, E.A., benennen ihr Unglück, nehmen es hin und enkommen ihm schließlich, einfach indem sie vermeiden davon zu laufen und etwas zu suchen, was es nicht gibt. Ich lese gerade "Die Orte der Marguerite Duras" von Michelle Porte und obwohl ich die Aussage für mich selbst nicht bestätigen kann, rührt es mich sehr an, wenn die Duras dort erzählt, dass nur eine Frau ein Haus wirklich bewohnen kann, eins werden kann mit ihm. Vielleicht habe ich das unbewusst auf den ja sehr dehnbaren Begriff "Unglück" erweitert.
Es ist doch ein zwar pessimistischer, aber durchaus gebrochener Blick, wenn da steht, dass sie zusieht, wie die Kinder ins Unglück gehen, aber was überwiegt ist doch die Dankbarkeit, dass sie leben.
bess - 26. Jul, 23:02

Nun, dann: weiterschreiben. Weiterschreiben. Weiterschreiben.
(aber zwischendurch das Leben nicht vergessen und beobachten, was das *Hinsehen* (= erste Veränderung) für weitere Veränderungen und Aufbruchsituationen mit sich bringt.)

Mit guten Wünschen für gute Texte und gutes Leben!

Herzlich,
die parallele

Weberin - 27. Jul, 09:43

Danke für Ihre guten Wünsche. Und seien Sie beruhigt; Leben und Schreiben, Hinsehen und sich verändern, sind Dinge, die für mich untrennbar zusammenhängen.
Sherry_ - 27. Jul, 10:34

...

Das hier ist das Beste, was ich bis jetzt von Dir lesen durfte. Ein vollendeter Bilderfluss. Wunderbar.

Weberin - 27. Jul, 11:33

Danke sehr, Sherry!
Ich habe das Gefühl, in Marguerite Duras eine Art Schreibmutter gefunden zu haben!
bess - 27. Jul, 10:44

Möchte gern noch ergänzen, was mir vor vielen Jahren begegnete:

Es gibt psychologische Untersuchungen darüber, dass wir bis zum Alter von vier Jahren am meisten lachen. Wirklich viel lachen. Danach nimmt das Lachen kontinuierlich ab.

- Allerdings lässt das weniger Rückschluss auf fehlende Freude im Leben, als auf "Domestizierung" unserer zur öffentlichen Darstellung erlaubten Gefühle zu, meine ich.

Grüße, mit Lächeln!

Weberin - 27. Jul, 11:32

Danke für die Ergänzung

Diese Domestizierung sollte man weglachen.
Das ist eines der Dinge, die ich am meisten schätze, bei meinem Leben mit Kindern, dass man plötzlich wieder so viel lacht!

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