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Inseln

Dienstag, 5. Juli 2011

VIII

Sie beginnt sich mit der Tür zu befassen. Lehnt sich gegen die Tür, betastet die Oberfläche, horcht auf die Geräusche. Auf die Schritte und Stimmen. Sogar auf das Lachen. Alles bleibt still. Als wäre sie plötzlich allein hier. Und die Tür verschlossen. Nur das Loch anstatt einer Zimmerdecke als Ausweg. Sie weint. Dann schläft sie ein.

Montag, 4. Juli 2011

VII

Am nächsten Tag ist sie erschöpft. Die Hoffnung hat sie erschöpft und die kalte Nacht. Statt zu schlafen, hat sie die Sterne betrachtet. Jetzt erst fragt sie sich, was geschehen ist. Wie man ihr das Dach über dem Kopf hat nehmen können, ohne das sie es merkt.
Diese Zweifel und Fragen greifen die Wände an. Sie werden brüchig und dünn. Noch kann man nicht erkennen, wer im Zimmer nebenan lebt, aber Schatten, die sich bewegen sind bereits erkennbar.
Die Geräusche sind inzwischen doppelt so laut. Nur die Tür ist weiterhin undurchsichtig und verschlossen, wie all die Tage zuvor.

Sonntag, 3. Juli 2011

VI

Sie ist noch immer in diesem Zimmer. Die Stimmen, die Wellen, die Schritte. All das ist unverändert.
Erst als sie den Blick nach oben wendet, bemerkt sie was geschehen ist. Was sie schon beim Erwachen beunruhigt hat. Die Zimmerdecke ist verschwunden. Direkt über ihr ist der Himmel, die Wolken, die Sonne.
Sie kann jetzt weiter sehen, direkt in den Himmel hinein. Diese Bilder werden die Stimmen zum Schweigen bringen. Sie hofft. Ein Zug Schwalben fliegt vorbei.

Samstag, 2. Juli 2011

V

In der Nacht hat sie Albträume. Sie erwacht schweißgebadet. Ihre eigenen Schreie haben sie geweckt. Vielleicht mehr noch als die Bilder des Traums, erschreckt sie der Klang ihrer eigenen Stimme. Wie kann etwas, das sich derart fremd anfühlt, aus ihr heraus kommen?
Es genügt nicht, zu vergessen. Man muss die Erinnerung zerstören.
Gibt es genug Zeit? Wird es jemals genug Zeit geben, um alle Erinnerungen auszulöschen?
Die Toten behaupten, das sei unmöglich. Die Erinnerung ist immer größer als die Zeit. Niemand wagt, ihnen zu widersprechen.

Freitag, 1. Juli 2011

IV

Am Morgen liegt eine tote Krähe auf der Fensterbank. Sie sieht das Tier an. Es muss schon lange tot sein. Insekten und Maden bedecken den Kadaver. Hat sie den Vogel am vorigen Tag und am Tag davor nicht bemerkt?
Wie lange ist sie hier?
In ihr Notizheft schreibt sie: Ich beginne mir Fragen zu stellen. Ich fange an, die Stimmen der Toten zu vergessen. Ihre Worte nie.

Donnerstag, 30. Juni 2011

III

Das Zimmer verändert sich. Manchmal stehen Blumen auf der Fensterbank, ein anderes Mal steht ein Korb mit frischem Obst auf dem Tisch. Sie kommen, wenn sie schläft. So lange sie hier ist, zwei Tage?, eine Woche?, hat sie keinen Menschen zu Gesicht bekommen. Nur die Schritte. Die Stimmen. Nachts das Flüstern und Rascheln von Papier. Sie hat sehr gute Ohren. Ihr Gehör wird immer schärfer. sie notiert, was sich verändert, was ihr auffällt. Es ist kühler geworden. Man hat ihr zusätzliche Decken ins Zimmer gelegt. Neben der Karaffe mit Wasser steht eine Thermoskanne mit Tee.

Donnerstag, 30. Juni 2011

II

Sie fragt sich, wo sie ist. Das Zimmer hat sich verändert. Sie hört immer noch das Meer, aber von hier aus ist es ihren Blicken verborgen, hinter Dünen und seltsamen Bäumen, deren Namen sie nicht kennt. Sie öffnet das Fenster. Am Himmel schreien die Möwen. Den Friedhof sieht sie nicht. Ein Kreuz hängt über ihrem Bett. Vor dem Fenster befindet sich ein schwarzes Eisengitter. Auf dem Gang Schritte, Stimmen, Gelächter. Wie soll sie die Worte der Toten vergessen, wenn sie nicht mehr zu ihr sprechen?

I

Sie befindet sich auf einer Insel.
Hat sie eingewilligt, hier her zu kommen, oder hat man sie gezwungen? Warum ist sie hier? Sie erinnert sich, dass man ihr gesagt hat, sie müsse warten.
Warten worauf?
Von ihrem Fenster aus sieht sie das Meer. Und den Friedhof. Sie hört die Wellen. Vor den Stimmen der Toten verschliesst sie die Ohren. Sie spricht mit niemandem darüber. Aber sie kann an nichts anderes mehr denken. Nur noch daran, wie es ihr gelingen könnte, die Stimmen zum Schweigen zu bringen. Zu vergessen, was sie ihr sagen.
Also schweigt sie. Ihre Blicke aber sprechen. Ihre Augen verändern sich durch diese Blicke. Sie hat Angst. Sie riecht ihre eigene Angst und lacht. Alle auf dieser Insel lachen. Sogar die Toten.

Dienstag, 28. Juni 2011

Der See

Sie schrieb nur noch kurze, nicht miteinander zusammenhängende Sätze, von denen sie behauptete, es sei Kunst. Man müsse das Ganze nur lange genug auf sich wirken lassen, dann erschließe sich ein Sinn, jenseits des Sinns. Etwas, das weit darüber hinausgeht.
Abends sah man sie am See. Wenn die letzten Badenden ihre Handtücher in den Taschen verstauten, kam sie. Wartete bis alles still wurde, bis das Wasser sich beruhigte, damit auch sie sich beruhigen konnte.
Wenn der Mond sich auf der unbeweglichen Oberfläche des Sees spiegelte, war der Moment gekommen, in dem ihr Gedächtnis ertrank.
Befriedigt sah sie zu, wie es immer tiefer, bis auf den Boden des Sees herabsank.
Jetzt war sie frei und konnte schreiben. Einige Stunden lang. Bis mit dem Sonnenaufgang die Erinnerung zurückkehrte.

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