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Tagebuch

Donnerstag, 20. Oktober 2011

20. Oktober

Die Haut ist seltsam belegt, die Zeit merkwürdig verbraucht. Vor jedem Fenster stehen Menschen, allein und bewegungslos. Stehen dort, den Blick ins Nirgendwo gerichtet. Selten habe ich mich derart beobachtet und gleichzeitig unsichtbar gefühlt. Ich beginne zu stolpern, meine Schritte sind längst nicht mehr fest. Wohin soll ich mich wenden? Nehmen denn diese Fensterreihen kein Ende? Zum Fluss denke ich, zum Wald, irgendwohin wo keine Häuser sind.
Über mir kreisen die Vögel. Mir ist, als lachten sie mich aus, was ist auf einmal so komisch an mir? Was macht mich derart bemerkenswert?
Ich versuche wütend zu werden. In der Wut liegt meine Rettung, das weiß ich jetzt genau. Plötzlich liegt ein Hund vor meinen Füßen. Er scheint verletzt zu sein. Ich beuge mich zu ihm herab und sehe meinen panischen Blick in seinen Augen.
Ich erwache von meinem eigenen Schrei.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

19. Oktober

Der Bahnhof war zerbombt. Das Gebäude lag in Trümmern. Ich wandelte über die Steine als könnte ich über Wasser gehen, als könnte ich alles schadlos überstehen, als hätte ich diesen einen unverletzbaren Kern.
Ich hatte einen Traum. In meinem Traum erhielt ich einen Brief, in dem ich aufgefordert wurde, die Wohnung meiner vor über zwanzig Jahren verstorbenen Mutter aufzulösen. Als ich die Wohnung betrat, wimmelte es vor Ungeziefer. Meine Mutter saß außerhalb meines Sichtfeldes auf einem Sessel und unter der Zimmerdecke hing ein riesiger aufgeblähter Apfel.

Montag, 10. Oktober 2011

10. Oktober

Was mich wirklich behindert, sagt sie (dabei sitzt sie auf einem rotem Sessel, die Beine, entgegen dem Rat der Ärzte, übereinandergeschlagen) ist das unstete Element. Ich glaube niemals die Zeit zu haben, mich einer Sache wirklich hingeben zu können, mich in sie zu versenken, als fürchtete ich, sollte ich der Versuchung doch einmal nachgeben, nie wieder aufzutauchen.
Und so gehe ich, wie die Zeit, über alles hinweg.

Donnerstag, 29. September 2011

29.09.2011

Von einem Mann gelesen, der Tagebuchhölzer beschrieb, die er dann verlegte und vergaß.
Stelle mir vor, wie die Hölzer nach Jahren bei einem Waldspaziergang entdecke und mir längst nur zu bekannte Geschichten darauf lese. Wie ich erstarre, alles Blut mir aus den Adern weicht. Vermutlich muss ich mich setzen und genau in dem Moment kreuzt ein Reh meinen Weg und der Spuk ist vorbei.
Ich ziehe mein Holzhemd an und fasse mich kurz.

Samstag, 3. September 2011

03. 09. 2011

Als Kind, erzählte man mir, habe ich stundenlang Selbstgespräche geführt. Es gibt ein Foto von mir mit einem roten Plastiktelefon und es hat angeblich eine Kassette gegeben, Aufnahmen eines Telefongesprächs, das ich mit einem ausgedachten Gegenüber geführt habe. Diese Kassette ist ebenso verschwunden, wie meine Redseligkeit. Überall suche ich die Stille, das Schweigen. Was wird aus den Gedanken, wenn sie verschwiegen werden?

Freitag, 29. Juli 2011

29.07. 2011

Dann vergeht die Zeit, fegt die Entrüstung weg und den Zorn, weil er doch nicht so persönlich gewesen ist, wie du gerne glauben wolltest.
In einem Kontinent wird weiter verhungert, und im anderen werden die Banken gerettet. Und du sitzt da an deinem Schreibtisch und denkst dir Geschichten aus, in denen all das keine Rolle spielt.

Montag, 27. Juni 2011

27.06.2011

Das rote punktförmige Pendel bewegt sich gleichmäßig hin und her, schaukelt wie sie gestern auf dem Spielplatz geschaukelt hat, während das Kind selbstvergessen mit dem Ball spielte.
Gegenüber sitzt eine Frau mit ihrem Mann. Ein kleines weißes Handtuch zwischen den Fingern, mit dem sie sich von Zeit zu Zeit den Schweiß aus dem Gesicht tupft. Die Frau, ihr Mann und sie, sind die einzigen, die in der Sitzecke sitzen, die restlichen Patienten sitzen an der Wand aufgereiht nebeneinander, damit man ihnen das Warten deutlicher ansieht, und das ungerechtfertigte Vergehen der Zeit, während sie hier festsitzen, handlungsunfähig, wartend. Dabei haben wir einen Termin! Und immer wieder der Blick auf die Uhr.

Mittwoch, 22. Juni 2011

22.06.2011

Als ich dreizehn oder vierzehn Jahre alt war, mit unreiner Haut und den Blicken meiner Mitschüler kämpfte, schloss ich mich gerne nachmittagelang in mein Zimmer ein, das meine Mutter Jugendzimmer nannte, und das irgendwann in den 70er Jahren in einen Topf mit oranger Farbe gefallen war, um das hier zu hören. Immer wieder.
Später entdeckte ich BBC mit dem genialen John Peel und mit ihm die Smiths. Ich verliebte mich genau so schnell, wie ich mich wieder entliebte. Aber das Schönste, glaube ich, war, ich hatte kaum eine Vergangenheit, die mir die Sicht verstellte.

Montag, 20. Juni 2011

20.06.2011

Dort wo sie das Haus abgerissen haben, lässt sich seit sie das Dixi Klo aufgestellt haben, kein Arbeiter mehr sehen. Alles verwüstet, voller Bauschutt, allein das Fundament steht noch und zur Straße hin dieses Dixi Klo. Es sieht schlimm aus, ein bisschen, wie nach einem Bombenanschlag. Dann stehen dort noch zwei blaue Plastikstühle. Fast als wäre das ganze eine Installation.
Vielleicht sogar eine Installation für mich und meine Probleme beim Erzählen. Seit ich Lees Mann und das Kind immer besser kennenlerne, fällt es mir zunehmend schwerer über sie zu schreiben. Als wollte ich sie schützen, vor fremden Zugriffen, vor Mißverständnissen, als würde ich sie verraten, wenn ich weitergebe, was sie mir anvertrauen.
Und dann ist das ganze vielleicht nicht mehr, als ein Fundament, dem man alles andere weggerissen hat, und das nun wartet, wie es weitergeht, gut vorbereitet, aber leer.

Ich wünschte sie würden das hier spielen, auf Lees Beerdigung.

Montag, 23. Mai 2011

23.05.2011

Dann war er fort. Der Mann mit den traurigen, schräggestellten Augen. Ich hatte nur einen Moment nicht hingesehen und schon war er verschwunden. Er wäre ohnehin verschwunden, so wie wir alle verschwinden. Ständig immer kleiner werder, immer weniger. Aber eben später. Er wäre ein wenig später verschwunden, und ich hätte ein, zwei Kleinigkeiten mehr gehabt, an die ich mich später erinnern würde. Weil ich so wie es nun einmal gewesen ist, schon vergessen habe, ob das Hemd, das er unter seinem blauen Sakko trug, weiß war, oder nicht. Und überhaupt: das war schließlich eine Traurigkeit, der man nicht jeden Tag begegnet, die er mit sich herumtrug. Eine, die weiß, dass sie notwendig ist, die weiß, dass sie über sich lachen kann. Tanzen und lieben und glücklich sein. Alles, ohne sich zu vergessen, ohne sich untreu zu werden.
So eine Traurigkeit war das.

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