Zum ersten Mal
Eines Tages bemerkt sie, wie ihr Bauch anschwillt, wie sie etwas vollkommen anderes sein will, als sie ist.
Nachts schleicht sie sich aus dem Haus. Noch wagt sie nicht, die Bars zu betreten, noch glaubt sie, dass es möglich sein muss, jedem zu gefallen. Sie schläft kaum noch. Sie fürchtet die Träume. Die Fehler, die sie unwillkürlich in den Träumen begeht. Sie blutet. Sie hat Schmerzen. Der Bauch bleibt geschwollen. Sie spricht mit niemandem darüber. Sie sucht keinen Arzt auf.
Dann, ohne es geplant zu haben, packt sie einen Koffer. Nimmt ein wenig Geld und verlässt das Haus.
Die Nacht ist warm, Wolken bedecken den Mond. Sie geht zum Hafen. Aber sie hält sich abseits. Sie beobachtet. Es gibt nichts zu sehen. Ein Schiff liegt ruhig und verlassen am Steg. Die Möwen schlafen. Sie wartet. Sie weiß nicht worauf sie wartet, aber sie spürt, dass sie das Richtige tut.
Vielleicht zum ersten Mal. Sie lächelt.
Weberin - 4. Sep, 13:30