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Freitag, 2. März 2012

Sanft greift die Trauer


Sanft greift die Trauer nach der Frau an der Tür, glättet ihre Züge und lässt sie gehen. Nichts entgeht ihrem Blick, den alles durchdringt, ohne sich erkennen zu geben. Am Himmel hängen Geigen voll abscheulicher Lieder, aber nie wieder ein Mond.

Dienstag, 10. Januar 2012

Die Suche


Sie sucht mich und ich lasse es mir gefallen, dass sie mich sucht. Ich mache es ihr nicht leicht. Alle Schwierigkeiten, denen sie sich ausgesetzt findet, hat sie selbst verursacht. Ich vergesse sie schnell. Ich vergesse nie, dass sie nicht die einzige ist, die mich sucht.
Manchmal, wenn ich sehr erschöpft bin, so erschöpft, dass es einer Lebensmüdigkeit nahe kommt, lasse ich die Erinnerung zu. Die Erinnerung kommt langsam. Breitet sich aus. Nimmt schließlich Besitz von allem, dessen sie habhaft werden kann. Mit der Erinnerung kommt die Sehnsucht. Die Hoffnung. Die lächerlichen Freuden eines Daseins, das mehr will, als bloß zu überleben.
In diesen Momenten denke ich, dass ich mich von ihr finden lassen werde. Wenn sie nur beharrlich genug ist, wenn sie nur nicht zu bald aufgibt, wird sie mich finden. Es wird aussehen, als hätte ich es gewollt und ich werde mich nicht wehren. Eine Weile werden wir still nebeneinander her leben. Bis ich eines Nachts aufstehe und nachdem ich die Tür leise geschlossen habe, sehe, sie hat meinen Koffer gepackt und für mich bereit gestellt.
Sie hat nie aufgehört, mich zu suchen.

Freitag, 25. November 2011

Die Vogelstimmen der Vergangenheit


1
Er wäre gern rücksichtsvoll. Er würde gerne dieses Bild von sich selbst haben, als rücksichtsvoller, treu sorgender, zuvorkommender Mann.
Er verliert Dinge. Er vergisst Verabredungen und Namen. Er versäumt Termine und sucht immer länger nach passenden Worten.
Sie kümmert sich um ihn. Sie versucht alles wieder gut zu machen. Sie behält die Kontrolle, wenn ihm alles aus dem Ruder läuft.

2
Manchmal hören sie die Vogelstimmen der Vergangenheit. Denken an die kargen Räume mit den blanken Tischen, den großen sanften Schatten auf den nackten Wänden. Das Zutrauen, das in diesen Räumen lag. Die Möglichkeit, die Gedankenlosigkeit einzugliedern. In einem Raum zu verwahren und sich nutzbar zu machen.

3
Die Zeit verläuft sich in einem Kontinuum aus Stunden, Sand und Vergangenheit. Wir haben schwere Begrifft der Verlassenheit erfunden und dann vergessen, sie niederzuschreiben. Das oben vom unten zu trennen. Etwas vorzuweisen, gegen die Stille des Lärms. Unsere Finger sind voller Angst vor den falschen Worten.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Die Frage


Wir versprachen uns nichts. Über diese Phase waren wir längst hinaus. Unser Leben bestand größtenteils aus Abstrichen. Vielleicht hofften wir den Entsorgungsaufwand zu verringern, indem wir uns zusammentaten.
Sie war früher sicher einmal sehr schön gewesen. Es gab Reste dieser Schönheit, die Feinheit ihrer Glieder, eine gewisse Anmut in ihren Bewegungen.
Wir sprachen nie von früher. Wir sprachen überhaupt nicht viel. Ich weiß nicht, wie ich es dann erfahren habe. Der Schock war so groß, dass ich die Quelle dieser Auskunft sofort wieder vergaß. Es muss irgendwo in der Stadt gewesen sein. In einem Lokal, einer Bar, auf einem Markt. Ich wusste nicht, ob ich zu ihr heimkehren sollte. Ich hatte plötzlich Angst vor ihr. Es kam mir albern vor, geradezu lächerlich, aber das verringerte nicht meine Furcht. Ich durchwühlte meine Taschen. Wieder und wieder zählte ich mein Geld. Es genügte nicht für ein Hotelzimmer. Es war schon Herbst. Die Nächte waren kalt. Um jemanden zu bitten, mich für die Nacht zu beherbergen, hätte ich zu viel erklären müssen. Also ging ich schließlich heim. Licht brannte im Fenster. Also war sie da.
Alles war wie immer. Ich durfte sie nur nicht darauf ansprechen.
Schließlich konnte ich gar nicht mehr sprechen. Die Schweigsamkeit wurde so absolut, dass sie selbst ihr auffiel.
„Was ist mit Ihnen?“, fragte sie. (Wir siezen uns. Wir sind keine gebildeten Leute, aber zum Du haben wir uns nie hinreißen lassen.) Sie klang besorgt. Ich setzte mich ihr gegenüber an den Tisch, zwang mich sie anzusehen. Nein, ich konnte ihr vertrauen. Ich würde mit ihr darüber reden. Mit diesem Zweifel, dieser Angst ließ sich nicht umgehen. Für diese Art Schweigen war ich zu schwach.
„Hatten Sie Angst?“, fragte ich sie, „Hatten Sie Angst vor sich selbst, vor Ihrer Kraft, vor Ihrer Rücksichtslosigkeit und Entschlossenheit, als Sie den Mord begangen haben? Spüren Sie, dass ich Angst vor Ihnen habe? Macht Ihnen das Spaß? Erstaunt es Sie?“
Sie wusste sofort, wovon ich sprach. Sie nahm es mir nicht übel. Sie lächelte: „Sie sind ein Mann,“ sagte sie, „Wie können Sie solche Fragen stellen? Wissen Sie nicht, dass die weibliche Angst nichts zu tun hat, nicht zu vergleichen ist, mit der Angst der Männer?“
„Sie haben die Frage nicht beantwortet“, sagte ich.
„Sie haben keine Frage gestellt, die ich beantworten könnte.“

Freitag, 23. September 2011

Fenster

Ein Fenster hat so wenig Leser, sagt sie, und dass sie glaubt, dass das ein Zitat sei, nur habe sie vergessen von wem. Wir gehen durch Amsterdam, an den Grachten entlang. Wir gehen sehr langsam, weil sie in jedes Fenster sieht. Lange und genau. Möglicherweise sind diese tiefliegenden Fenster der Grund, warum sie hierher fährt. Wer weiß das schon? Was weiß ich über sie?
Wir sind uns auf einem Friedhof begegnet. Auch dort, bei dieser ersten Begegnung, spielten Fenster eine Rolle. Es hat mich traurig gemacht, dass sie so jung war. Und jetzt, fast zehn Jahre und unzählig viele Fenster später, ist sie immer noch jung und ich habe mich längst an die Traurigkeit gewöhnt. So wie sie sich damit abgefunden hat, dass ich nicht aufhöre ein anderer sein zu wollen, als ich bin.
Ein Fenster hat so wenig Leser, hat sie gesagt. Und ich habe nicht gefragt, was sie damit meint, nur von wem das ist.

Dienstag, 26. Juli 2011

Nachsicht

„Eine Frau, wenn sie sehr alt ist, blickt so ihren Kindern nach.“ (M. Duras)

Sie las diesen Satz. Das Buch lag aufgeschlagen auf dem Tisch. Er hatte es liegen gelassen. Ganz sicher hatte er es nicht gelesen. Er las nicht. Es regte ihn auf, still zu sitzen, sich in fremde Gedanken zu vertiefen.
Er hatte das Buch aufgeschlagen. Sie musste lachen, bei dem Gedanken an dieses Wort: aufgeschlagen. Ein Buch und ein Akt der Gewalt, das passte so wenig zusammen, wie er zu ihr passte und sie zu ihm, und doch hatten sie geheiratet und sie konnte nicht einmal behaupten, dass sie unglücklich war.
Sie würde schon noch unglücklich werden. Es gab nur unglückliche Frauen in ihrer Familie. Aufwachsen bedeutete vom Glück Abschied zu nehmen, die Träume als Träume zu erkennen und ihnen ihren Platz im Verborgenen zuzuweisen.
Erwachsen werden, hieß Kinder zu bekommen und zuzusehen, wie auch sie die Freude Jahr für Jahr verließ. Es hieß alt zu werden und trotzdem noch am Leben zu hängen, den Kindern zuzusehen, wie sie ins Unglück gingen und dankbar zu sein, dass sie lebten.

Samstag, 23. Juli 2011

Träume auch

Träume hat sie auch. Aber die sind fort, sobald sie die Augen öffnet.
Er hält große Stücke auf sie. Manchmal sagt er sogar wir. Das mit der Liebe ist lange vorbei, wobei er nicht sagen kann, ob er sich das gründlich ausgetrieben hat, oder ob es verloren ging, so nach und nach. Irgendwann eine Enttäuschung zu viel.

Aus dem Spiegel blicken ihre eigenen Augen und leuchten doch nur für ihn. Wie man das ertragen kann, die Vergangenheit weiterzutragen mit jedem Schritt. Einer ruft ihren Namen und meint sie nicht.

Manchmal steht einer vor der Tür. Staubsauger, Zeitschriften, ein Nachbar, der vergessen hat, Eier einzukaufen, ob sie vielleicht aushelfen kann.
Die sehen doch auch diese Augen und diese Knie, die immer noch so verwundert dreinschauen, wenn sie nicht verletzt sind, wie vor dreißig Jahren. Sehen das und sehen hindurch. Nur Augen für die fehlenden Eier, vielleicht noch für den Stapel Papier in der Ecke, für die leeren Flaschen daneben.
Danke. Bis später. Und wieder die geschlossene Tür. Steht vor ihr, wie eine Aufgabe. Eine unbewegliche Aufgabe auf die sie ihren Atem wirft und ihren grünen Blick gleich hinterher. Hinter der Tür kommen und gehen die Stimmen, die Schritte. Schwellen an, ebben ab und mit den Schritten und Stimmen geht die Zeit.

Träume auch. Aber die sind ja fort, bevor man die Augen öffnet. Im Kühlschrank fehlt ein Ei.

Freitag, 17. Juni 2011

Schwarzweiß

Sie redeten jetzt viel von der Vergangenheit. Sie erklärten die Vergangenheit für einen Bezirk, den man nicht unerlaubt betreten darf und ordneten Fotos um sich herum, wie Schutzwälle. Die Fotos waren alt und schwarzweiß, und die Menschen, die darauf abgebildet waren, winzig klein und mitten in einer Bewegung erstarrt.
Das, sagten sie, sei der sicherste Weg, dem Tod zu entgehen.

Sonntag, 5. Juni 2011

Vorurteilslos

"Kannst du dir das vorstellen, einen Menschen, der ohne Vorurteile lebt?"
"Es wäre schwer. So jemand dürfte nichts festhalten, immer bereit sein, alles neu zu erfinden."
"Wie ein Kind."
"Ja, vielleicht wie ein Kind, das keinen Wert darauf legt, geliebt zu werden."

Donnerstag, 5. Mai 2011

...

Sie sehen sich an; die Frau und der Mann. Schweigend. Auch ihre Blicke sind still. Sie haben einander nichts mehr zu sagen. Oder sie haben einander sehr viel zu sagen, in Sprachen, die unerbittlich voneinander getrennt sind. Seine Blicke sind männlich. Ihre Art zu sehen ist weiblich. Es gibt keine Übersetzung. Kein Verstehen. Aber sie halten es aus.

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Zuletzt aktualisiert: 6. Apr, 12:59

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