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Schritte


Die durch den Körper wandernden Schmerzen – und das bin dann ich.
Alles geht weiter. Ist nicht zweifellos wiedererkennbar, ohne sich grundlegend zu ändern. Die Distanz geht verloren, bis nichts mehr erkennbar ist.
Ich träume immer noch vom Verschwinden. Von dieser Unmöglichkeit nicht mehr da zu sein und so endlich allem sehr nah zu sein.
Es ist kalt. Es ist eigentlich immer kalt, wenn ich das Haus verlasse. Ich setze meine Schritte so, als wäre es diesmal endgültig, dass ich nicht zurückkehre und als wäre das ein Beweis, das mein Verschwinden Formen annimmt. Bei dem Gedanken überkommt mich eine Art Heiterkeit und die Schritte verlieren an Schlagkraft, an Eindeutigkeit. Als könnte jeder Schritt wieder rückgängig gemacht werden.
rittiner gomez - 22. Dez, 11:53

das mit dem verschwinden und bleiben wollen, ist eine fragile angelegenheit.

Weberin - 22. Dez, 12:30

so sind die schritte, die eigentlich wellen sein möchten...
Bess (Gast) - 22. Dez, 12:42

"fragile Angelegenheit" - das trifft es auf den Punkt. Auch eine Balancierstange kommt mir in den Sinn, die Frage nach dem Gleichgewicht, das zu halten ist, im Stehen und bei jedem Vorwärts- oder Rückwärtsschritt.
Weberin - 22. Dez, 18:25

Die Fragilität der Wellen

Fragil sind letztendlich auch Wellen, die sich am Ufer brechen, bevor sie wieder zurückweichen, aber während sie mit Wut und voller Kraft heranstürmen, gibt es keinen Platz für Vorsicht, Bedenken über mögliche Konsequenzen. Und doch bleibt alles in Balance. Ebbe und Flut, anschwemmen und zurückziehen.
Ich glaube, ich möchte gerne einmal eine Figur beschreiben, erfinden, die gegenwärtig und kompromisslos ist, wie eine Naturgewalt, nicht zögernd und abwägend, immer dem Verschwinden näher als den Mut zu finden, ganz da zu sein, mit allen ihren Fehlern und Mängeln.
Vielleicht deshalb freue ich mich immer wieder über das Auftreten der kleinen Frau. Sie ist fragil wie eine Welle und genau so unberechenbar.

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