Schritte
Die durch den Körper wandernden Schmerzen – und das bin dann ich.
Alles geht weiter. Ist nicht zweifellos wiedererkennbar, ohne sich grundlegend zu ändern. Die Distanz geht verloren, bis nichts mehr erkennbar ist.
Ich träume immer noch vom Verschwinden. Von dieser Unmöglichkeit nicht mehr da zu sein und so endlich allem sehr nah zu sein.
Es ist kalt. Es ist eigentlich immer kalt, wenn ich das Haus verlasse. Ich setze meine Schritte so, als wäre es diesmal endgültig, dass ich nicht zurückkehre und als wäre das ein Beweis, das mein Verschwinden Formen annimmt. Bei dem Gedanken überkommt mich eine Art Heiterkeit und die Schritte verlieren an Schlagkraft, an Eindeutigkeit. Als könnte jeder Schritt wieder rückgängig gemacht werden.
Weberin - 22. Dez, 10:32
Die Fragilität der Wellen
Ich glaube, ich möchte gerne einmal eine Figur beschreiben, erfinden, die gegenwärtig und kompromisslos ist, wie eine Naturgewalt, nicht zögernd und abwägend, immer dem Verschwinden näher als den Mut zu finden, ganz da zu sein, mit allen ihren Fehlern und Mängeln.
Vielleicht deshalb freue ich mich immer wieder über das Auftreten der kleinen Frau. Sie ist fragil wie eine Welle und genau so unberechenbar.