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Von Werten, Geld und Texten

Was sind uns Texte wert, fragt Kathrin Passig und Malte Welding verlangt, dass wir über Geld reden müssen.
Paul Nizon behauptet, seine pädagogische Leistung habe darin bestanden, seinen Kindern ein Leben lang vorzuleben, wie es ist, kein Geld zu haben.
scarlettliest - 18. Apr, 23:09

(Der erste Link funktioniert nicht?)

Beim zweiten Text fand ich es mal interessant, die andere Seite zu sehen und nicht immer nur die üblichen Forderungen.

Weberin - 19. Apr, 15:15

Seltsam, gestern war der Text noch da. Ich versuche es noch einmal zu recherchieren.
Nachtrag: ganz unelegant, aber hoffentlich effektiv, hier der Link zum Text von Frau Passig: http://www.tagesspiegel.de/kultur/was-sind-uns-texte-wert-kathrin-passig-und-dann-ist-da-noch-mein-t-shirt-shop/6512146.html
schneck08 - 18. Apr, 23:24

Paul Nizon, wer auch immer das ist, gefällt mir. (Die GEMA , die VG-Wort und die VG Bild-Kunst auch. Die Künstlersozialkasse übrigens auch.) ;-)

Weberin - 19. Apr, 15:26

;-)
Dito.
Trithemius - 19. Apr, 12:24

Sind nicht gerade Blogger deshalb glaubwürdiger als bezahlte Schreiber, weil sie eben kein Geld für ihre Leistung verlangen und sich nicht verkaufen müssen? Wer Geld mit seinem Schreiben verdienen will, hat mit dem Internet das falsche Medium gewählt. Diese Jammerei wegen Geld hat etwas zutiefst Unwürdiges.

Weberin - 19. Apr, 15:18

Was Sie da schreiben, gefällt mir. Etwas ähnliches hatte ich im Sinn, als ich diese Texte verlinkte, zusammen mit diesen Zitat von Herrn Nizon.
Andererseits klopfe ich mir selbst an die Stirn und sage mir, dass gute Arbeit auch gutes Geld wert ist, und ich vorsichtig sein sollte, was das Verhältnis von bezahlter zu unbezahlter Arbeit angeht.
Freie Autoren sind eben in den meisten Fällen immer noch arme Poeten. Vielleicht ist das der Preis der Freiheit, vielleicht aber ist es nur die Konsequenz einer Gesellschaft, die lieber Dokosoaps sieht, als über das Leben an sich nachzudenken.
Trithemius - 19. Apr, 19:24

Letztlich geht es um die Frage, ob etwas rar ist oder nicht. Gute Texte im Internet sind nicht rar, weshalb sie auch nicht unbedingt zu kommerziellem Erfolg führen. Selbst die Zeitungen wissen noch nicht so recht, wie sie im Internet Geld verdienen können.

Ich bin lieber ein armer Poet als ein Lohnsklave, abhängig vom Gutdünken eines Vorgesetzten, des Verlegers oder einer Redaktion. Solange meine Texte unbezahlbar sind, bin ich nicht in Gefahr, etwas gegen mein Gewissen zu schreiben oder mich irgendwo als Mietmaul anzubiedern. Es geht ja um viel mehr als um Geld. Wir erleben gerade eine kulturelle Revolution, die weit rascher vonstatten geht als etwa die nach der Einführung des Buchdrucks. Ich habe das vorgestern ein bisschen stärker ausgeführt:
http://trithemius.de/2012/04/17/schreiben-abseits-der-millionen-trotzdem-unbezahlbar/
Weberin - 20. Apr, 17:10

Ihr Artikel gefällt mir sehr.
Und natürlich haben Sie Recht, gute Texte sind nicht rar im Netz. Es gibt eher zu wenig Interesse an guten Texten.
Aber Ihr Gedankengang einer kulturellen Revolution inklusive der sehr klugen Herleitung, relativiert die Aufmerksamkeitsdefizitbefindlichkeiten auf eine gute Art und Weise.
Sherry_ - 19. Apr, 12:41

Ich glaube, das liegt daran, dass Kunst - bei Liebhabern und Künstlern selbst - eher als Hobby betrachtet wird und ihre Funktionalität völlig unterschätzt wird. Es ist eben keine Produktion im eigentlichen Sinne, keine, die am Ende der Produktionskette ein fertiges Werkzeug darstellt. In einer auf Effizenz getrimmten Gesellschaft wird sie deshalb nur als Luxusgut und Schnörkelei empfunden, nicht als etwas, das der Gesellschaft viel gibt. Das ist sehr schade. Sehr traurig ...

Trithemius - 19. Apr, 13:18

Ich kenne eine ganze Reihe Künstler, die von ihrer Kunst nicht leben können, sie aber keinesfalls als Hobby, sondern sie als wesentlichen Teil ihres Lebens betrachten. Viele schielen nicht einmal auf gesellschaftliche Beachtung, sondern sind sich und ihrer Kunst genug.
Sherry_ - 19. Apr, 13:38

Ja, ich weiß. Kunst ist eigentlich eine essenzielle, fast nicht zu bekämpfende Leidenschaft. Aber ich sprach davon, wie es von der Gesellschaft wahrgenommen werden könnte. Von den Banausen unter uns, die nicht wissen, wie wertvoll Kunst eigentlich ist und wie einmalig sie unsere Epoche widerspiegelt.
Trithemius - 19. Apr, 13:52

Schon Schopenhauer tröstet darüber hinweg, dass gesellschaftliche Anerkennung nicht zu erwarten ist und zitiert Mahlmann:

"Ich denke, das wahre Große in der Welt
ist imer nur das, was nicht gleich gefällt.
und wen der Pöbel zum Gotte weiht,
der steht auf dem Altar nur kurze Zeit.
rittiner gomez - 20. Apr, 08:44

wir lesen hier gespannt mit und wissen, das zum glück, geld nur ein massstab von vielen ist.

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