Die Frau am Fenster
3
Ich stelle mir vor, wie sie ihn nach dem Kindergarten warten lässt. Wie sie ihm mit einem fahrigen Blick versprochen hat, ihn zu einer bestimmten Uhrzeit, sagen wir um zwölf Uhr, abzuholen, und er läuft den ganzen Tag den Erzieherinnen hinterher, um zu fragen, wie spät es ist und wie weit, die ihm genannte Uhrzeit noch von dieser magischen Zwölf entfernt ist.
„Bist du denn nicht gerne hier bei uns im Kindergarten?“, fragen sie ihn, „gefällt es dir nicht bei uns?“
„Doch“, sagt der Junge, „ich bin gerne hier. Ich möchte nur nicht, dass meine Mutter warten muss, dass sie sich Sorgen macht.“
Und dann, fünf Minuten vor zwölf, erlauben sie ihm, seine Schuhe anzuziehen, seine Jacke, den Rucksack auf den Rücken zu schnallen, damit er pünktlich am Tor stehen kann.
Aber sie kommt nicht.
Ich stelle mir vor, wie sie ihn nach dem Kindergarten warten lässt. Wie sie ihm mit einem fahrigen Blick versprochen hat, ihn zu einer bestimmten Uhrzeit, sagen wir um zwölf Uhr, abzuholen, und er läuft den ganzen Tag den Erzieherinnen hinterher, um zu fragen, wie spät es ist und wie weit, die ihm genannte Uhrzeit noch von dieser magischen Zwölf entfernt ist.
„Bist du denn nicht gerne hier bei uns im Kindergarten?“, fragen sie ihn, „gefällt es dir nicht bei uns?“
„Doch“, sagt der Junge, „ich bin gerne hier. Ich möchte nur nicht, dass meine Mutter warten muss, dass sie sich Sorgen macht.“
Und dann, fünf Minuten vor zwölf, erlauben sie ihm, seine Schuhe anzuziehen, seine Jacke, den Rucksack auf den Rücken zu schnallen, damit er pünktlich am Tor stehen kann.
Aber sie kommt nicht.
Weberin - 1. Mai, 12:16