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Eine Erwiderung

Über die eigentliche Absicht von Personen, die am Abend in einer Kleinstadt rasch gehen, ist man ganz im Unklaren." (Franz Kafka)

Dass wir keine Zeit zum Verweilen haben, werden Sie doch verstehen!
Die wohlgesetzten Schritte, langsam, behutsam, mit Vorsicht aufgetreten, haben Sie eine Ahnung, wohin die führen?

Was halten Sie von Absichten und auf welche Weise unterscheiden Sie die Absichten von der Absichtslosigkeit?

Wie oft haben mich meine losen, schnell und unbedacht gesetzten Schritte, mitten ins Glück gestürzt!
Aber Sie schauen nur bestürzt. Nicht einmal verwundert. Fremdes Glück bestürzt Sie, weil Sie das eigene nicht zulassen.

Wollen Sie wirklich wissen, wohin das führt, wenn einer Fragen stellt, auf die er selbst sämtliche Antworten zu kennen meint?

Wenn Sie einmal ablassen könnten von Ihren Urteilen, die sich als Zweifel tarnen, um sich ganz unseren schnellen Schritten über den kleinen Platz hinzugeben, - womöglich gewännen Sie eine Einsicht, die sich nicht niederschreiben, aber erleben ließe.
parallalie - 20. Dez, 23:44

das wäre das ende des schreibens, wenn man nicht mehr sagen könnte, daß man im unklaren wäre.

schneck08 - 20. Dez, 23:50

nicht allein des schreibens. das wäre doch das ende von allem.
Weberin - 21. Dez, 08:52

Das wäre tatsächlich das Ende, meine Herren! Aber sich dem Unklaren hinzugeben, ohne es (negativ) zu bewerten, das könnte ein wunderbarer Anfang sein!
tom-ate - 21. Dez, 10:02

Und warum noch schreiben? Eben weil man erlebt, befürchte ich.

Weberin - 21. Dez, 12:00

Das ist die gesunde Art zu schreiben, ich fürchte es gibt eine andere, bei der man schreibt, weil man nicht den Mut hat, zu erleben.
Maryam (Gast) - 21. Dez, 10:17

Eine Erwiderung einer Erwiderung

Meine sehr verehrte Erwiderin,

[Und] Wie oft haben Sie Ihre losen, schnellen,unbedacht gesetzten Schritten am Glück vorbei geführt?
Weil sie dem Augenblick davon gerannt sind, blind für alles, was wichtig ist?
Nur das Ziel noch halb im Auge, vergessen der Blick? Vergessen auch der Schritt, der Sie schreitet.

Und nein- ich verstehe nicht, warum Sie keine Zeit mehr zum Verweilen haben. Das ist, was mich so wundert. Wenn man es sogar in einer Kleinstadt am Abend schon eilig hat, wohin führt uns das dann? Dass Eile außer im Falle eines "Sportler" immer der Grund für den raschen Gang ist, das ist mir wohl klar. Nur hat die Eile an sich schon etwas kriminelles an sich. Der Dieb rennt davon, der Ehemann, der verstohlen aus dem Bordell eilt, die Mutter, die ihr kleines Kind allein zu Hause gelassen hat, weil es unartig war. ..

Verstehen sie mich nicht falsch, ich verstehe Ihren Wunsch zu trotzen. Er [Kafka] scheint schon ein übler Pessimist. Dennoch tun Sie ihm hier Unrecht. Er wollte niemals alles verstehen, noch beliebte es ihm, zu werten. Ist er nicht der Meister des nicht-wertenden Schreibens?

Und zu guter letzt, erlauben Sie mir eine letzte Bemerkung: Sie glauben, er hätte nicht erlebt und nur geschrieben. Dieser Einwand, sehr verehrte Erwiderin ist der Spiegelpunkt, in dem wir uns alle spiegeln. Projektionen in Kafka, von dem wir nicht wissen können, ob er nicht sehr wohl, vielleicht sehr viel fulminanter als es in seinen Geschichten der Fall war, er-lebte.

Uns aber müssen wir den letzten Satz fragen, jeden Tag aufs neue.

Hochachtungsvoll
Erwiderin II

Post Skriptum: Verzeihen Sie, dass die Erwiderung länger geworden ist als Ihre Erwiderung, aber das haben Erwiderungen nun einmal so an sich.

Maryam (Gast) - 21. Dez, 10:27

Korrektur

Das mit der kriminellen Motivationen des eiligen Schritts, was doch zu einseitig. Genauso kann der Mann eilig zu seiner in den Wehen liegenden Frau eilen oder die Frau zu ihrem Geliebten..
An sich ist es nicht die Eile, sondern wie sie sich beeilt. Und vielleicht wollte Kafka hier nur zum Ausdruck bringen,dass wir es nicht wissen, vielleicht fand er das faszinierend, nicht zum verurteilen?
Weberin - 21. Dez, 12:05

Selbstverständlich haben Sie alle Recht

mit Ihrer Verteidigung Kafkas.
Bei diesem Satz.
Der ist mir zu einer ungerechten Erwiderung geworden.
Er kann es natürlich ganz anders gemeint haben, und ganz ehrlich Maryam, Deine Erwiderung gefällt mir sehr viel besser als die, die ich geschrieben habe, aber natürlich kennen Sie nicht die Geschichte, die ich gerade mit Kafka durchmache, wie ich in seinen Tagebüchern lese und manchmal einfach verzweifle an dieser Mischung aus Selbstmitleid und schonungsloser Beurteilung der anderen.
Danke für Ihr Zurechtrücken. Danke, weil es andere Blickwinkel auf diesen Satz zulässt. Kafka bleibt für mich ein großer Schriftsteller, dem ich menschlich nicht nahekomme. Mag sein, weil ich ihm zu ähnlich bin.
P.S.: Und übrigens ist diese Erwiderung eine fiktive sprachliche Erwiderung. Würde ich selbst mich mit meiner Person zu einer Erwiderung entschließen sähe diese vermutlich anders aus, so von Zögern durchsetzt, dass sie niemals zustande käme. Das ist das Schöne am Schreiben, dass ich mir Fehler, Irrtümer und Scheitern erlaube.
Maryam (Gast) - 21. Dez, 13:17

In dem ich uns als lediglich Erwiderinnen bezeichnete, hoffte ich deutlich zu machen, dass ich ebenfalls fiktiv auf deine fiktive Erwiderung agiere. Denn auch ich hätte dir nicht so vehement widersprochen, hätte dem Kern der Kritik eher Beachtung geschenkt anstatt mich auf die bloßen Worte zu stürzen.

Weißt du, wie schön ich es finde, dass du dich so intensiv mit ihm auseinandersetzt? Das ist etwas, das ich mir selbst für andere Tage aufgehoben habe. Aber schon im Voraus glaube ich verstehen zu können, was für einen Kampf du da gerade führst. Und er wäre nicht Kafka, wenn er einfach zu lesen wäre oder zu verstehen. Und er wäre nicht Kafka, wenn er sich nicht auf die ihm einfachst mögliche Form mitgeteilt hätte. Ich lese in ihm Authentizität und das ist der große Unterschied zu anderen zur Verzerrung neigenden Autoren unterscheidet. Er schreibt nicht so, um sich interessant zu machen, sondern weil er so ist, bzw. ein Teil seiner Selbst.

Aber ich bin abgekommen. Es ist völlig in Ordnung mit ihm zu hadern und ihn rütteln und schütteln zu wollen. Ich weiß nicht, ob er als Mensch irgendwie erträglich war. Und den "Was geht denn da mit mir in Resonanz?"-Gedanken, den stellst du dir ja schon selbst.
Maryam (Gast) - 21. Dez, 13:25

Entschuldige

, ich war oberflächlich.Du liest ja seine Tagebücher. Die kenne ich gar nicht. Und das macht es natürlich unmöglich, meinerseits etwas sinnvolles zu sagen. Aber ich werde auch ungeduldig bei Menschen, wie du ihn anhand seiner Tagebücher beschreibst.

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