Fenster
Ein Fenster hat so wenig Leser, sagt sie, und dass sie glaubt, dass das ein Zitat sei, nur habe sie vergessen von wem. Wir gehen durch Amsterdam, an den Grachten entlang. Wir gehen sehr langsam, weil sie in jedes Fenster sieht. Lange und genau. Möglicherweise sind diese tiefliegenden Fenster der Grund, warum sie hierher fährt. Wer weiß das schon? Was weiß ich über sie?
Wir sind uns auf einem Friedhof begegnet. Auch dort, bei dieser ersten Begegnung, spielten Fenster eine Rolle. Es hat mich traurig gemacht, dass sie so jung war. Und jetzt, fast zehn Jahre und unzählig viele Fenster später, ist sie immer noch jung und ich habe mich längst an die Traurigkeit gewöhnt. So wie sie sich damit abgefunden hat, dass ich nicht aufhöre ein anderer sein zu wollen, als ich bin.
Ein Fenster hat so wenig Leser, hat sie gesagt. Und ich habe nicht gefragt, was sie damit meint, nur von wem das ist.
Wir sind uns auf einem Friedhof begegnet. Auch dort, bei dieser ersten Begegnung, spielten Fenster eine Rolle. Es hat mich traurig gemacht, dass sie so jung war. Und jetzt, fast zehn Jahre und unzählig viele Fenster später, ist sie immer noch jung und ich habe mich längst an die Traurigkeit gewöhnt. So wie sie sich damit abgefunden hat, dass ich nicht aufhöre ein anderer sein zu wollen, als ich bin.
Ein Fenster hat so wenig Leser, hat sie gesagt. Und ich habe nicht gefragt, was sie damit meint, nur von wem das ist.
Weberin - 23. Sep, 08:54
Grüße,
Bess
Fenster öffnen
Mir fällt nach Ihren Ausführungen auch die Sitte ein, das Fenster zu öffnen, wenn ein Mensch gestorben ist, damit die Seele ins Freie entweichen kann.