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Ihre Briefe

Jeden Tag öffnet sie den überdimensional großen Briefkasten, der sich ihr in den Weg stellt. Immer wieder kommt ihr die Dunkelheit seines Inneren entgegen und der metallische Geruch, den er verströmt.
Schließlich beginnt sie Briefe an sich selbst zu schreiben, um endlich zu erfahren, wie sich alles verändert, wenn sie den Kasten öffnet und etwas darin findet.
Zunächst stecken nur leere weiße Bögen in den Umschlägen, aber nach und nach beginnt sie sich wirklich Briefe zu schreiben, deren Inhalt sie sofort wieder vergisst. Sie ist tatsächlich glücklich, wenn sie die Briefe findet. Sie sammelt sie, mit roten Schleifen gebündelt, in einem Schuhkarton.

Als sie in eine andere Stadt zieht, in ein Haus, in dem es nur winzige, mit einem kleinen Schlüssel zu öffnende Brieffächer gibt, nimmt sie den Karton mit den ungeöffneten Briefen mit.
Aber erst später, als sie nicht nur das Interesse an Post, sondern auch das Interesse an sich selbst verloren hat, erinnert sie sich an die Bündel und öffnet die Briefe.
tom-ate - 30. Mär, 16:16

"Sie ist tatsächlich glücklich, wenn sie die Briefe findet." – Kann so dreister Selbstbetrug gelingen?

Weberin - 31. Mär, 09:34

Ich weiß gar nicht, ob ich an diesen Begriff glaube; Selbstbetrug. Es gibt Dinge, die versteckt man vor sich selbst, weil man spürt, man kann sich noch nicht mit ihnen auseinandersetzen, manchmal verpasst man auch den Zeitpunkt, sich ihnen zu stellen, das ist schade, das ist ein Versäumnis, das einen um die eine oder andere Möglichkeit bringt, aber ist es Betrug? Und gibt es das wirklich, ein Selbst?
tom-ate - 1. Apr, 13:13

Selbstbetrug klingt vielleicht zu hart. Illusion wäre vielleicht besser. Wir leben ja in perfekten Illusionen. Ich finde diese Art des Briefeschreibens halt nicht ganz so perfekt.

Dass es ein Selbst nicht "wirklich" gibt, davon gehe ich zwar aus. Aber als virtuelles Zauberland, als Meta-Epiphänomen oder wie auch immer man das benennen will: doch, da wir an unserem Selbst hängen, gibt es dieses Phantom auch irgendwie. Genauso wie das Kanizsa-Dreieck in unserer Wahrnehmung irrlichtert. Oder wie ein Vogelschwarm "existiert". Letztlich ist alles ein Traum.
Weberin - 1. Apr, 15:55

Stimmt, es ist alles ein Traum. Und jeder träumt etwas anderes. Nur manchmal überschneiden sich die Trauminhalte kurz, und das fühlt sich dann an wie Realität.
Moscowitz - 30. Mär, 16:22

Ich finds ok. Alles was man sich einfallen lässt um weniger zu trauern oder die Form des trauerns zu verändern ist legitim und sogar gut.

Weberin - 31. Mär, 09:36

Vielleicht sind nicht alle Einfälle wirklich gut, aber legitim sind sie, solange niemand dabei verletzt wird. Und solange sie notwendig sind. Aber trauern ist auch gut und wichtig. So lange wie es dauert.
Sherry_ - 30. Mär, 19:41

... was wahrscheinlich bedeutet, dass sie sich genau zu jener Zeit die Briefe geschrieben hat, als sie das Interesse an sich selbst fast verloren hätte.

Es gibt ein bestimmtes Gefühl, das du besonders gut vermitteln kannst, zwischen den nebeligen Zeilen deiner Worte: und das ist die Einsamkeit.

Weberin - 31. Mär, 09:40

Deine Interpretationen sagen mir mehr über mein Schreiben, als ich allein das je könnte.
Zur Einsamkeit schreibt M. Duras: "Man findet die Einsamkeit nicht, man stellt sie her. Einsamkeit stellt man allein her. Ich habe sie hergestellt."
rosmarin - 30. Mär, 22:42

das interesse an sich selbst zu verlieren, finde ich einen herausragenden zustand.

Weberin - 31. Mär, 09:41

Ein herausragender Zustand, der nach mehreren Seiten möglich ist, so wie das Wort gleichgültig, etwas sehr schönes und wertvolles und etwas sehr abschätziges, verletzendes bezeichnen kann.
bess - 31. Mär, 14:19

In der Welt sein und wichtig genug, einen Brief gesendet zu bekommen. Der Brief, die Worte bestätigen oder erteilen einen W e r t .

Über sich schreiben. Merksteine von sich setzen.
Zeichen, dass man i s t . Dass man da gewesen.

Von sich schreiben und mit dem Loslassen der Worte entlastet sein. Die Worte nehmen die Schwere mit sich, die Verantwortung, die Schuld, die Furcht, die Mutlosigkeit, die Trauer, das Versäumnis.

Von sich schreiben und in Gleichmut kommen.

Von sich schreiben und die Sonne übereignen und den Mond.

Von sich lesen. Zeichen wiederfinden. Im besten Falle sich selbst wiederfinden oder - erstmals finden. Manchmal auch die finden, die man hätte sein können. Was davon lässt sich beleben, welcher Weg kann betreten werden, ist manche Vergangenheit zukunftfähig?

Mit besten Grüßen, vielen Gedanken
und einem Gedicht zum Thema aus 2006,
Bess


post für mich

und ich stelle mir vor,
wie ich mir karten schicke,
jeden tag kommt eine an
mit noch zu findenden sätzen,
die gewicht haben,
worte anzustoßen.
oder so leicht sind,
dass sie luft mit sich tragen,
steinlasten zu bewegen.
und ich sehe vor mir,
wie sie tanzen, am ende,
die karten. und die steine.


bess dreyer
18.04.2006

Weberin - 1. Apr, 10:13

Der, ich weiß nicht wievielte, Versuch, Bess, Ihnen für das Teilen dieses Gedichtes zu danken, das die Magie, die zu findende Worte haben können, thematisiert.
steppenhund - 1. Apr, 10:50

Es ist schön, Briefe zu lesen, die einst geschrieben wurden. Noch schöner ist es, wenn sie einem noch immer gefallen.

steppenhund - 1. Apr, 10:51

Im Übrigen habe ich manchmal Briefe an mich selbst geschrieben. Welche, die ich in der Zukunft lesen sollte. Zwei oder drei habe ich noch. Sehr interessant.
Wie das Leben einen verändern kann, nachsichtig machen kann. Und auch zufrieden.
Weberin - 1. Apr, 11:15

Solche Briefe kenne ich auch, allerdings bestehen sie nur aus kleinen Botschaften, aus dem, was ich erreichen möchte, und das ist ein seltsames Gefühl, wenn man sie Jahre später liest.
Was die anderen Briefe angeht, ich liebe alte Briefe. Meine Mutter hat mir z.B. die Liebesbriefe, die sie und ihr Vater sich geschrieben haben, vermacht und ich habe auch die Briefe meines Mannes noch.

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