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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Verkleiden

Sie ging gerne ins Museum. Sie stand gerne vor den Glaskästen unter denen sie die wertvollen Exponate verwahrten und betrachtete sich selbst. Sie dachte an ihre Träume, wie nah und aufschlussreich sie ihr erschienen waren, als sie erwachte und wie fern und fremd sie jetzt schienen. Sie dachte an den Schein und daran, wie er die Wirklichkeit ausschloss. Sie dachte an sich und wie sie dastand vor diesem Glaskasten, sich selbst betrachtend und das alles, was bislang über sie gesagt worden war nichts war, außer Schein.
Sie dachte an die Reisen, an Schiffe und Wasser. Daran, wie sehr sie sich nach der Ferne sehnte und wie jemand sie angelächelt hatte, um ihr zu sagen auch dort träfe sie nur sich selbst. Ja, aber in ganz anderer Verkleidung hatte sie gerufen. Das macht es doch erst schön, dass wir uns verkleiden, dass das ganze Leben sich verkleidet. So sehr und so lange, bis wir es nicht mehr sehen.

Freiheit

Wie das Wasser in sich selbst ertrinkt. Die kleinen Tropfen in der großen Hoffnung untergehen, sich in den Kiemen der Fische festsetzen, in die Bewegungen die nur darauf warten, geködert und gefangen zu werden. Es ist nicht die Grete an der der Fischer erstickt. Es sind nicht die falschen Wünsche, die das Wasser immer dunkler tönen. Es ist nicht die Frau vom Fischer und nicht der Butt. Es ist die Langmut. Die Unentschlossenheit. Die kleine Frau steht am Strand und denkt nach. Aber sie macht sich keine Gedanken worüber sie nachdenkt. Das ist Freiheit

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Zuletzt aktualisiert: 6. Apr, 12:59

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