Ver-netzt
Derzeit wird auf einigen Blogs nachgedacht über Sinn und Unsinn, über Licht- und Schattenseiten der neuen Medien. Bei Iris z.B., oder bei Aléa , auf die ich schon in einem anderen Artikel verwiesen habe.
Vernetzen wir uns, um Wissen miteinander zu teilen, einzelne Bestandteile von Behauptungen zu berichtigen und in ein sinnvolles Ganzes zu fügen, das wir allein nicht geschafft hätten, oder überfordern wir uns und einander mit unreflektierten Nachrichten?
Genügt die Kompetenz, Daten auszuwählen und andere zu ignorieren, oder braucht das Netz ein übergeordnetes Qualitätskriterium, dass kenntlich macht, welche Informationen taugen und welche bloß subjektives Gewäsch sind?
Genügt es, sich bewusst zu machen, dass die übergroße zeitliche Nähe der Informationen den Blick verzerrt und es notwendig ist, Distanz einzunehmen, um etwas zu erkennen, das über den bloßen Moment hinausgeht?
Und sind das alles nicht letztendlich Fragen, für die es keine allgemeingültige Antworten gibt, für die jeder seine eigene maßgeschneiderte Antwort finden darf und soll?
Vernetzen wir uns, um Wissen miteinander zu teilen, einzelne Bestandteile von Behauptungen zu berichtigen und in ein sinnvolles Ganzes zu fügen, das wir allein nicht geschafft hätten, oder überfordern wir uns und einander mit unreflektierten Nachrichten?
Genügt die Kompetenz, Daten auszuwählen und andere zu ignorieren, oder braucht das Netz ein übergeordnetes Qualitätskriterium, dass kenntlich macht, welche Informationen taugen und welche bloß subjektives Gewäsch sind?
Genügt es, sich bewusst zu machen, dass die übergroße zeitliche Nähe der Informationen den Blick verzerrt und es notwendig ist, Distanz einzunehmen, um etwas zu erkennen, das über den bloßen Moment hinausgeht?
Und sind das alles nicht letztendlich Fragen, für die es keine allgemeingültige Antworten gibt, für die jeder seine eigene maßgeschneiderte Antwort finden darf und soll?
Weberin - 15. Jan, 10:42
Auf deine Frage gibt es hundert Antworten, jede genauso wahr wie die andere. Und unsere Wahrheit befindet sich als ein Sammelsurium aus vielen irgendwo dazwischen. Ich tendiere also zu dem letzte deiner Sätze, ja so ist es wohl.
Was der Wunsch nach bewussterem Informieren angeht, so bin ich wohl ziemlich pessimistisch. Wir landen es immer da, wo unsere Meinung uns von vornherein hin führen wollte. Unsere Meinungen verlangen nach Bestätigung und verstecken sich hinter kontroversen Diskursen. Kurz: Einen Broder werde ich freiwillig nicht lesen.
Das einzige, was wohl hilft ist sich dessen bewusst zu sein und die Frage zu verfolgen, wie unsere eigene Meinungstendenzen entstanden sein können, in psycho-sozialen Ursachenforschungen also.
Ich persönlich bin "hier" des Schreibens Willen und des Lesens und des Gelesen-werden und wegen dem Teilen und den Unterschieden. Es ist mein Rückzugsort geworden, mein Berg von dem aus ich manche Dinge klarer sehe oder zumindest aus der Ferne betrachtet. Richtig fühlt es sich jedoch erst an, seit dem ich mein Leben in der echten Welt lebe und das virtuelle die Reflexionsebene. Aber ich glaube, nun bin ich [wieder einmal] vomThema abgekommen, denn es ging dir hier ja doch um etwas anderes.
(Aber ich verstehe, dass man sich davon einschüchtern lässt, mir ging es selbst eine Weile so, bevor ich zu oben beschriebener Erkenntnis gekommen bin).
Generell teile ich Deine Skepsis bezüglich einer bewussteren Information, wie Du es nennst, allerdings mache ich auch, gerade beim Betreiben eines eigenen Blogs die Erfahrung, dass ich dabei durchaus lernen kann, meine Meinung zu schützen, zu vertreten, zu modifizieren, dass ich einfach eine andere Art der Auseinandersetzung üben kann, als ich sie im realen Leben lebe, oder vielleicht nicht grundsätzlich anders, aber durch einige Aspekte verändert.
Und übrigens: Ich lese Deinen Blog lieber als Aléas.