Dieses Hinweggehen klingt sehr kritisch, so als sei man über diese Dinge dann hinweg, brauchte sich nicht mehr damit zu befassen und kann dann befreit weiterstapfen. - Gerade als jemand, der vielleicht zu oft stehen bleibt und nicht hinwegkommt, scheint mir das manchmal sogar erstrebenswert.. irgendwann geht es dann doch auch weiter?
(Aber ja - in dem Bennenen steckt auch Gewalt, Festlegung - das klingt vielleicht auch an?)
Ich glaube über die Dinge, über die man einfach nur hinweggeht, indem man sie mit beinah beliebigen Namen benennt, kommt man gar nicht hinweg.
Stehen bleiben, ohne Begriffe, irgendwie ausgeliefert, halte ich für erstrebenswerter, weil wenn es dann weitergeht, hat man einen etwas besseren Boden unter den Füßen als vorher.
Phorkyas - 21. Mär, 15:40
Ich glaube, ich komme über diese zwei Sätze nicht hinweg. Resonanzräume, mit widersprüchlichen Bildern; meine Füße hatten zunächst wohl sogar Stiefel - als würden sie die Dinge festststampfen, in Schubladen pressen.
Ihre scheinen nun barfuß an den Dingen vorbeizuhuschen, -streifen, sich nur nicht zu sehr in sie vertiefen?
Sollte ich nun auch warten, bis sich bessrer Boden zeigt oder werde ich dann noch verwirrter sein?
Ich kann Ihnen da keine Rat erteilen.
Während ich barfuß warte, ist für sie ein schneller Sprint mit Stiefeln vielleicht das Beste.
Ich wollte auch gar niemanden verwirren, ganz im Gegenteil, ich versuche, indem ich schreibe, nur ein wenig zu verstehen.
Aber ich habe das Gefühl, im Grunde verstehen Sie mich falsch. Ich meine gerade vertiefen. Vertiefen, indem man auf die vorschnelle Kategorisierung in Begriffe verzichtet und diese "Sprachlosigkeit", Hifllosigkeit aushält. Ist es so deutlicher für Sie?
Nachtrag: Gerade habe ich einen Satz gefunden, der vielleicht deutlich machen kann, was ich meine:
"Etwas will gesagt werden, aber die Worte lassen sich nicht darauf ein." (Tomas Transtörmer)
Phorkyas - 21. Mär, 20:41
Nein, nein ich wollte mir keine Stiefel anschnallen. Im Gegenteil ich dachte es als Kritik an ebendiesen - und damit auch an allzustarrer Begriffsbildung. (Ich wollte Ihren Worten auch nur nachgehen, kann sein, dass ich mich dabei verlaufen habe, aber niedertreten wollte ich hier ganz bestimmt nichts.)
Ich werde gerne warten. Auf die Worte warte ich nun schon jahrelang (bloggend). Ihr Zitat sagt mir viel - oft wenn ich etwas schreiben wollte und es schnell niedergeschrieben werden musste bevor es sich verflüchtigt, war es später in den niedergelegten Worten doch nicht drin.
Vielleicht hatte ich noch etwas von Heidegger im Ohr:
"Im Nennen sind die genannten Dinge in ihr Dingen gerufen."
Ist vielleicht jetzt etwas dumm ohne Kontext, aber später fällt auch noch der schöne Satz: Die Sprache spricht als das Geläut der Stille.
Sofasophia - 19. Mär, 14:59
namen sind abkürzungen - manchmal jedenfalls. vereinfachungen.
((aus zeitgründen komme ich wenig zum kommentieren. aber ich lese dich!!!))