Der Brief
Dass du Kinder hast, nach denen der Wind sich dreht, hast du geschrieben.
Nein, du hast es nicht geschrieben, du hast Buchstaben ausgeschnitten, aus Zeitungen und Büchern, und sie zusammengeklebt zu einer Nachricht für mich, zu Sätzen, die vielleicht nichts bedeuten und die mich gerade deshalb treffen (weil sie mich nicht betreffen, nicht mehr.)
Du hast Farben gesucht für die Sätze. Jeder Satz hat eine eigene Farbe. Manchmal ist diese Farbe die einzige Botschaft. Ich bin nicht sicher, ob ich etwas verstehe, aber ich sehe und fühle mehr als mir gut tut. Ich löse mich auf zwischen den sorgsam geklebten Sätzen, die vor mir liegen und sich weigern, einen Sinn zu ergeben, den ich überprüfen und in die dafür vorgesehenen Schubladen ablegen könnte.
Ich schwimme in diesem Meer aus Farben und mit jeder Gewissheit, löse auch ich mich ein Stück weiter auf.
Nein, du hast es nicht geschrieben, du hast Buchstaben ausgeschnitten, aus Zeitungen und Büchern, und sie zusammengeklebt zu einer Nachricht für mich, zu Sätzen, die vielleicht nichts bedeuten und die mich gerade deshalb treffen (weil sie mich nicht betreffen, nicht mehr.)
Du hast Farben gesucht für die Sätze. Jeder Satz hat eine eigene Farbe. Manchmal ist diese Farbe die einzige Botschaft. Ich bin nicht sicher, ob ich etwas verstehe, aber ich sehe und fühle mehr als mir gut tut. Ich löse mich auf zwischen den sorgsam geklebten Sätzen, die vor mir liegen und sich weigern, einen Sinn zu ergeben, den ich überprüfen und in die dafür vorgesehenen Schubladen ablegen könnte.
Ich schwimme in diesem Meer aus Farben und mit jeder Gewissheit, löse auch ich mich ein Stück weiter auf.
Weberin - 28. Mär, 19:50
Das mag ich so an ihr. Diese Sorgfalt mit der sie die Wörter setzt. Und das ist der einzige, richtige Weg, zurück aus dem Dschungel an unachtsamen Beliebigkeiten und inflationierten, synchronisierten Worte, die bestenfalls [ein]schlagen, aber nicht mehr treffen, die längst ihren Ton verloren haben [außer man bezeichnet Krach als Ton].
Ich bin mir sicher, dass das auch andere so sehen und schätzen. Durch dich bin ich mir meiner eigenen Schlampigkeit [mit den Worten] bewusst geworden. Ich genieße deine Texte ohne sie zu konsumieren. Da ist die eine Ebene, die eine starke fast greifbare Stimmung erzeugt und dann der Nachgeschmack, wie bei edlem Wein [ich benutze einmal diesen Vergleich, ohne je edlen Wein getrunken zu haben]. Der Nachgeschmack klingt lange nach und verändert meine kleine Welt, stellt die Selbstverständlichkeit mit der ich unsere Aneinanderreihungen von Worten betrachte habe in Frage.
Das sind große Worte von einer, die es vielleicht nicht einmal beurteilen kann. Aber es sind empirisch überprüfbare, denn das ist, was ich empfinde, wenn ich dich lese.
Mir gefällt das sehr, was Du da schreibst, über das, was Du hier liest und es tut mir gut, weil man manchmal nach sogenannten Rückschlägen ein wenig Rückendeckung gebrauchen kann. Danke.