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Donnerstag, 5. April 2012

Johanna

Es beginnt mit dem Ende. Von einer Idee zu ihrem Gegenteil ist es nur ein Gedankensprung. Und wir sind keine naiven Jungfrauen, die ihren Weg gehen.
Vielleicht hat es Johanna niemals gegeben. Und jetzt sitzt sie mir gegenüber. Und behauptet, dass es mit dem Ende beginnt. Ich aber beginne immer wieder von vorn. Nicht weil ich es für den klügeren Weg halte. Ich kann einfach nicht anders. Selbst wenn ich mich daran mache, etwas zu vergessen, fange ich immer wieder von vorn an. Ein Mann, eine Frau, auch die schönen Momente, aber die will ich ja gerade vergessen, das andere ist schnell in die Ecke geschleudert, trocken geschluckt, dient nur dazu, die schönen Momente voneinander zu trennen. Sind sie zu nah beisammen, löschen sie einander aus.
Und die Punkte dazwischen, der Rauch, wie Johanna nicht müde wird, zu betonen, daran geht ja niemand zugrunde, nicht sofort, nicht bevor die Teller auf den Tisch gestellt sind, die Tassen daneben, eine weniger als sonst.

Montag, 2. April 2012

Bis zur Hochzeit ist alles wieder gut

Sie nahm die Pfeife aus dem Mund. Das hat alles nichts zu sagen, dachte sie. Nichts hat etwas zu sagen, wenn ich es nicht will. Sie setzte sich auf das Bett, ließ Worte durch ihren Kopf ziehen, um keine Bilder zu sehen. Ich könnte einfach wieder gehen, dachte sie, meine Einsamkeit ein wenig durch die Straßen tragen, sie im Dunklen aussetzen auf einer Bank im Park, oder sie von der Brücke in den Fluss werfen. Ein Fisch wird sich an ihr verschlucken. Aber sie blieb liegen. Früher, wenn sie sich verletzt hatte, hatte ihre Mutter gesagt: Bis zur Hochzeit ist alles wieder gut. Jetzt war nach der Hochzeit. Was ist mit den Verletzungen nach der Hochzeit, Mama?
Wenn niemand antwortet, liegt es an den Fragen. Sie schaltete den Fernsehapparat ein, ohne Ton. Die Menschen wirken noch aufgeregter und viel lächerlicher, wenn kein Ton über ihre unentwegt zuckenden Lippen kommt. Sie taten ihr leid. Sie schaltete das Gerät aus. Autos fuhren am Fenster vorbei. Es klang als fuhren sie über Schnee. Sie dachte an den letzten Winter. Sie dachte an ihre unbeholfenen Versuche, Ski fahren zu lernen, aber in Wirklichkeit dachte sie nur an diesen Mann, sah sein Gesicht.
Und wer soll mich schon verstehen, murmelte sie, wenn ich mich selbst nicht verstehe.
Vielleicht muss ich nur alt werden, dachte sie. Richtig alt und dann kommt ein junger Mann und verehrt mich, pflegt mich, liebt mich bis zum Tod und wenn ich sterbe, flüstere ich ihm zu: bis du heiratest ist alles wieder gut.

Sonntag, 1. April 2012

Meine Mutter fürchtete die Schlangen

„Meine Mutter fürchtete die Schlangen“ (Wolfgang Koeppen)

Ich hielt diesen Satz für Poesie.
Eine andere bezeichnete es als Feigheit.
Eine weitere war der Meinung, es handele sich nicht so sehr um Furcht als vielmehr um Ekel. Ekel vor einem Wesen ohne Beine, ohne Flügel. Nur Zunge – verachtenswert.
Nur fähig, etwas zu verschlingen. Versprechen mit gespaltener Zunge zu verschlingen.

Evas Problem war nicht ihre Neugier. Wäre sie neugierig gewesen, sie hätte wie Lilith, Adam und den beschaulichen Garten längst verlassen. Sie hätte wenigstens Fragen an die Schlange gestellt. Warum diese Frucht? Bist du mit deinem Namen zufrieden? Was hälst du von Verboten?
Evas Problem war ihr Gehorsam. Was man ihr sagte, tat sie.
Ein Gebot löschte das vorhergehende aus.

Ein Mann

Es gibt einen Mann. Er hört mich.
Er hört mich auch wenn ich schweige.
Vom Schweigen zum Schwingen
ist es nur ein Buchstabensprung.
Für ihn.

Freitag, 30. März 2012

Ihre Briefe

Jeden Tag öffnet sie den überdimensional großen Briefkasten, der sich ihr in den Weg stellt. Immer wieder kommt ihr die Dunkelheit seines Inneren entgegen und der metallische Geruch, den er verströmt.
Schließlich beginnt sie Briefe an sich selbst zu schreiben, um endlich zu erfahren, wie sich alles verändert, wenn sie den Kasten öffnet und etwas darin findet.
Zunächst stecken nur leere weiße Bögen in den Umschlägen, aber nach und nach beginnt sie sich wirklich Briefe zu schreiben, deren Inhalt sie sofort wieder vergisst. Sie ist tatsächlich glücklich, wenn sie die Briefe findet. Sie sammelt sie, mit roten Schleifen gebündelt, in einem Schuhkarton.

Als sie in eine andere Stadt zieht, in ein Haus, in dem es nur winzige, mit einem kleinen Schlüssel zu öffnende Brieffächer gibt, nimmt sie den Karton mit den ungeöffneten Briefen mit.
Aber erst später, als sie nicht nur das Interesse an Post, sondern auch das Interesse an sich selbst verloren hat, erinnert sie sich an die Bündel und öffnet die Briefe.

Mittwoch, 28. März 2012

Der Brief

Dass du Kinder hast, nach denen der Wind sich dreht, hast du geschrieben.
Nein, du hast es nicht geschrieben, du hast Buchstaben ausgeschnitten, aus Zeitungen und Büchern, und sie zusammengeklebt zu einer Nachricht für mich, zu Sätzen, die vielleicht nichts bedeuten und die mich gerade deshalb treffen (weil sie mich nicht betreffen, nicht mehr.)
Du hast Farben gesucht für die Sätze. Jeder Satz hat eine eigene Farbe. Manchmal ist diese Farbe die einzige Botschaft. Ich bin nicht sicher, ob ich etwas verstehe, aber ich sehe und fühle mehr als mir gut tut. Ich löse mich auf zwischen den sorgsam geklebten Sätzen, die vor mir liegen und sich weigern, einen Sinn zu ergeben, den ich überprüfen und in die dafür vorgesehenen Schubladen ablegen könnte.
Ich schwimme in diesem Meer aus Farben und mit jeder Gewissheit, löse auch ich mich ein Stück weiter auf.

Warten

Ich weiß nicht, was Du erwartest, sagt er. Es wäre gut, wenn Du aufhören könntest, zu warten.
Sie schweigt. Aber man sieht ihr an, wie die Gedanken, einander jagen, wie sie ins Freie drängen. Bitten, flehen, anklagen.
Er lächelt, durchmisst den Raum mit seinen Schritten. Gleichmäßiger Takt. Sind seine Gedanken so geordnet, so gleichmäßig wie seine Schritte? Ihr Blick folgt ihm.
Ich lasse Dich jetzt allein, sagt er. Du brauchst Zeit, um über all das nachzudenken.
Ihr Gesicht wird noch blasser, fast durchscheinend ist diese Haut. Wie Pergamentpapier, wie die allererste Schicht Schnee im Winter.
Sie will aufspringen, ihn berühren, reden. Vor allem das: Reden. Aber etwas bezwingt sie. Sie verlässt nicht ihren Platz, dort auf dem Stuhl, lässt ihn gehen, die Tür schließen und sich langsam entfernen.
Später, als sie vollkommen eins geworden ist mit dem Warten, empfindet sie eine abgrundtiefe Freude über das, was nie ausgesprochen werden kann.

Montag, 26. März 2012

Am anderen Ende der Welt

Er hielt sich am anderen Ende der Welt auf. Und das war wörtlich zu verstehen. Wenn wir von ihm sprachen, wurde die Erde zu einer Scheibe. Nichts war mehr rund, sondern kantig, eckig und sehr begrenzt.
Das heißt unerreichbar.

Samstag, 24. März 2012

Die kleine Frau verzichtet auf Gerechtigkeit

Das Hemd, die Hose, die Antriebslosigkeit. Wo einen das hintreibt.
Einer sagt es reicht. Ein anderer greift sich ins Haar. Einen dritten langweilt das alles. Das ist unerhört. Weil niemand darüber spricht.
Die einen haben eine Einstellung, andere ein sehr lockeres Gebiss.

Die kleine Frau betrachtet die Welt ohne Argwohn. Man rechnet es ihr an, als eine Spielart der Freundlichkeit.
Die kleine Frau kann nicht gut rechnen. Der kleine Mann ist berechenbar. Das Leben schlechthin ist unzurechnungsfähig. Darin besteht die Aufgabe. Die Lösung fällt aus, oder hin.

Donnerstag, 22. März 2012

Die kleine Frau streitet sich ab

Erst muss man die Worte erfinden. Dann kann man sich zwischen die Zeilen legen (und abstreiten, gesagt zu haben, was feststeht).
Man kann Buchstaben suchen, die Beweglichkeit versprechen und sich so lange verbiegen, bis etwas zerbricht. Das nennt man dann Lüge.
Und meint in Wirklichkeit sich.

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