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Kritik

"Jedes Buch hat, wie jeder Schriftsteller, eine schwierige, nicht zu umgehende Stelle. Und er muß sich entschließen, diesen Fehler im Buch zu lassen, damit es ein wahres, nicht gelogenes Buch bleibt."
(Marguerite Duras, "Schreiben")
testsiegerin - 12. Jul, 14:07

daran halte ich mich mehr als genau. meistens lass ich sogar mehrere schwierige stellen. weil das leben ja auch nicht immer einfach ist. und das buch authentisch bleibt.

Der Iwan (Gast) - 12. Jul, 14:44

Das ist der Tod jeder Literatur, das authentische, da kann ich mich gut an eine Prosa einer meiner ehemaligen Bekannten erinnern.
Die hatte eine Grabszene geschrieben und ihr Bekannter wderrum sprach am Grab einen wirklich schlechten Satz. Ich sagte ihr, den musst du aber unbedingt ändern, sie aber meinte, das hat der aber so gesagt.
Brrrr.
Genau das ist Literatur nicht, genau das sind Geschichte wie "Hilfe Mami hat Krebs", grauselig.
Bulgavos läßt Margarita in das Zimmer eines Lektors fliegen und dort alles zertrümmern.
Die Realistischen hätten ihm gesagt, was soll das, kein Mensch kann fliegen, kann sie aber doch, weil Bulgakow dass so wollte.
Aber daran leidet halt die deutsche Literatur, es wird alles genau überprüft, kan das stimmen, darf dass sein, das macht es schrecklich eng, s eng wie ein A
testsiegerin - 12. Jul, 19:00

das meinte ich auch nicht. ich schreib ja auch fiktive geschichten und keine nacherzählungen. ich glaub nur, manchmal darf etwas nicht zu glatt sein, weil es sonst an wirkung verliert. manchmal muss etwas außerhalb der form sein, auf-fallen, schräg sein. etwas. nicht alles.
Weberin - 12. Jul, 19:17

das ist schön, testsiegerin, dass sie das noch einmal aufgreifen, weil ich denke, die duras hat es ganz ähnlich gemeint, es geht nicht um realismus, aber eben auch nicht um perfektion. das ist ja das gleiche wie mit dem begriff der schönheit, abgesehen davon, dass es für jeden etwas anderes bedeutet, sind perfekte gesichter, körper usw. eigentlich schnell ermüdend, langweilig, es sind die kleinen makel, die etwas oder jemanden langfristig schönheit verleihen.
DerKraxel - 12. Jul, 19:23

Vielleicht sollte man das Zitat noch mal genauer lesen, da merkt man nämlich dass die Testsiegerin völlig falsch liegt.

"Jedes Buch hat, wie jeder Schriftsteller, eine schwierige, nicht zu umgehende Stelle. .."


es geht hier doch nicht um irgendeinen Text, sndern um dass was der Autor sich abringt, dass was dort auf dem Blatt steht, am Ende, ist nichts anderes als er und das ist weder real und schon gar nicht fiktiv..
wozu all diese Unterteilungen, das ist dann große Literatur und das ist die Duras und wir sind von all dem Meilenweit entfernt
Weberin - 12. Jul, 19:26

und schwierige stellen, sind die stellen, an denen die meisten von uns gerne lügen, die sie umgehen, weil sie schmerzhaft sind, peinlich, oder wie auch immer negativ behaftet. was letztendlich dabei heraus kommt, wenn diese stellen nicht umgangen werden, kann keine offensichtliche schönheit sein, das liegt in der natur dieses prozesses. auch das hat marguerite duras gemeint, da bin ich mir sicher, und wenn sie es nur für mich so gemeint hat, ist das immer noch wahrheit genug.
DerKraxel - 12. Jul, 19:30

Ich hab ja nicht von Wahr oder Lüge geredet, ich habe davon geredet, was sie, nach meiner Meinung in den ersten beiden Sätzen schreibt. Dass der Text mit dem Schriftsteller ringt, so verstehe ich dass, dass es ein kampf ist und wenn dabei etwas leichtes herauskommt ist es immer noch ein Kampf, denn das was der Schriftsteller einmal aus den Augen verloren hat, ist genau dass was wir lesen dürfen
Mettigel - 13. Jul, 00:11

Hey Iwan:
Das ist echt nen schlechtes Beispiel für ne schwierige Stelle und zudem auch noch banal. Tsstss, ihr Literaten enttäuscht mich hier in der letzten Zeit. Wie auch, dass hier ständig "Der Meister und Margarita" z.T. falsch zitiert wird, ich glaube so langsam, ich bin der einzige bei twoday, der's gelesen hat.

Denn, dass Margarita herumfliegt, passt doch hervorragend ins Setting hinein und ist in der Logik der Geschichte bei Bulgakow völlig folgerichtig, wie auch mindestens 9/10 des Schmökers ziemlich unterhaltsam sind. (Fragt mich bitte nicht, was mich an den restlichen 10% gestört hat, ich weiß es nicht mehr.)

So, und jetzt genug des Nasenpopelns für dieses Jahr, versprochen + ich lass euch jetzt mit eurem Halbwissen alleine und scheisse auch nicht mehr klug. Ehrenwort.
Nacht!
Mettigel - 12. Jul, 14:25

Hmmm, das soll wohl heissen: "Jedes Buch hat ne Stelle, die kacke ist"? Stimmt, das Happy-End isses eigentlich immer (zumindest in meinen Schmökern)! Erotische Szenen taugen eigentlich auch selten was. Ach ja, Action muss man auch können. Anfänge sind auch selten gut, Ende s.o.. Konstruierte Lösungen nerven auch. Manchmal ist das Buch zu dick, mal zu dünn. Mal ist auch nur das Cover scheisse.

Duras (Gast) - 13. Jul, 03:24

Wahrscheinlich hat ers mit Superman verwechselt, der fliegt doch auch.
Duras (Gast) - 13. Jul, 03:24

Wahrscheinlich hat ers mit Superman verwechselt, der fliegt doch auch.

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