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Sie


Ich frage mich, wer sie ist. Was hat sie mit mir zu tun?
Heute morgen war sie schon weg, als ich wach wurde. Schnell und ohne Ziel, lief sie durch den Ort.
Dieses Laufen in der Kälte und Frische machte sie für kurze Zeit glücklich. Sie wunderte sich, dass sie hier so regelmäßig Rechenschaft über ihre Tage ablegt. Sie ist zufrieden, weil sie umgehend angefangen hat zu schreiben, sobald sie wach war. Sie ist kurz bevor der Wecker geklingelt hätte, wach geworden.
Darum habe ich nichts bemerkt.
Der Tag fängt gut an, hat sie heute morgen geschrieben. Weltfrauentag. H.´s Geburtstag. In den Träumen mischt sich alles, das Gelesene, das Gehörte, das, was sowieso immer da ist.
Es ist jetzt 6.00 h morgens, schreibt sie, ich habe mich wach geschrieben, habe meine Träume aufgeschrieben (traurige kleine Träume voll ungelenker Verzweiflung). Ich habe mir einen löslichen Kaffee gemacht. Der Anstaltskaffee ist unerträglich.

Manchmal spricht sie von ihrem Mann, dass sie beginnt, sich nach ihm zu sehnen. Sie sieht nicht aus, wie eine Frau, die sich sehnt. Ich frage mich, wie sie mich sieht, was sie in mir sieht, ob sie sich überhaupt Gedanken über mich macht. Und ob sie weiß, wie brüchig alles ist, wie brüchig sie selbst ist. Fragen, die man nicht stellen darf. Wann hat man das gelernt? Wann habe ich das so verinnerlicht, dass ich solche Fragen erst viel später auf dem Papier ausdenken kann?

Irgendwann im Laufe des Tages, passiert es. Es hat nicht einmal etwas mit ihr zu tun. Aber sie ist dabei, sie sieht es. All diese Geschichten, all diese Tränen, all diese Verzweiflung, für die es keine Lösungen gibt, die man einfach nur aushalten muss. Und es kommen ein paar Tränen und dann bin ich wieder leer und so kalt und abgebrüht, dass ich alles sofort nieder denken kann. Außer ihrem Blick. Ihrer Gegenwart.

Ich: haltlos, belanglos, überflüssig und unzureichend.
Und sie: anwesend, aufmerksam. Still.
la-mamma - 6. Aug, 12:18

Ich glaub, "Ich und Sie" vertragen sich durchaus miteinander.

Weberin - 6. Aug, 12:23

Sehen Sie mich schmunzeln, Frau laMamma?
bess - 6. Aug, 22:07

Ich lese diesen Eintrag wieder zugewandt und voller Aufmerksamkeit. Ich mag den stillen, unaufgeregten Schreibstil. So eindringlich kommen die Bilder.
Freue mich an einzelnen Formulierungen ("kleine Träume voll ungelenker Verzweiflung" - "dass ich alles sofort nieder denken kann" - nieder denken - nieder schlagen - nieder legen - nieder schreiben)

Ja, so bitter die Lebenssituationen, die Lebensstationen ohne Ausweg, ohne Lösung, jeder Weg ein unzulänglicher, die "einfach" (so ein verzweifeltes "einfach" in der Bedeutung von "nichts anderes ist möglich als das") ausgehalten werden müssen.
Das sind die Lebensaufgaben, auf die ich mich nicht vorbereitet fühlte. Gelehrt hat man mich, dass es Entscheidungen gibt, Wege, Lösungen, nicht immer optimale, aber immerhin Lösungen. Von den unlösbaren, den ausweglosen Nöten hat niemand gesprochen.
Aber: gelebt hat es eine, die Großmutter, mit einer Gleichmut (war es das Alter?) und manchmal den Worten, dass eben noch jeder sein Päckchen zu tragen habe.

"Und es kommen ein paar Tränen und dann bin ich wieder leer und so kalt und abgebrüht, dass ich alles sofort nieder denken kann."

Ist es das, trifft es das: kalt? Abgebrüht? - Ist es nicht eine beobachtende Sachlichkeit, eine schützende Distanz, die ein Ich als Instrument zu nutzen erfahren hat, frage ich mich.

Weberin - 7. Aug, 11:36

Lösen

Liebe Bess,
ich mag die Frage sehr, ob es das trifft, das kalt und abgebrüht. Denn naturgemäß trifft es das nicht. Die, die das von sich behauptet, hat Angst vor sich, vor den Lösungen, die auch für sie bereit stehen. Denn Lösung, das ist ja auch so ein großartig weitreichendes Wort. Das meint ja eine Situation bewältigen, meistern, aber indem man sich löst, dieses lösen steckt ja drin, etwas loslassen, etwas zulassen, zulassen, dass man traurig ist, ungenügend, Angst hat, eben nicht alles bewältigen kann, sondern manchmal ohnmächtig und hilflos ist.
Danke für die Frage.
Einen schönen Sonntag wünsche ich.
Sherry_ - 7. Aug, 14:25

...

Du: Schweigend, bewundernd, fragend.
Sie: Anwesend, aufmerksam und still.

Ihr seid beide gut, wie Ihr seid.

Diese Stelle gefällt mir sehr von ihren Worten und Bildern: "Es ist jetzt 6.00 h morgens, schreibt sie, ich habe mich wach geschrieben, habe meine Träume aufgeschrieben (traurige kleine Träume voll ungelenker Verzweiflung). Ich habe mir einen löslichen Kaffee gemacht. Der Anstaltskaffee ist unerträglich."

Danke.

Weberin - 7. Aug, 19:15

Nein, nein, ich danke Dir für das Lesen. Und das meine ich wirklich so.
Ich glaube, wir haben alle alle möglichen Seiten in uns, das was wir wahrnehmen können, ist auch ein Teil von uns selbst.
Und Kaffee kann wirklich nicht jeder kochen ;-)

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