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Freitag, 9. Dezember 2011

Die Kleine Frau ist durstig

Die kleine Frau betrachtet die Welt, d.h. sich selbst in Beziehung zu einigen außerordentlichen Tierarten, die mittlerweile leider ausgestorben sind. Erst muss man den Zustand der Welt beklagen, dann kann man sich mit dem Status Quo anfreunden. Abfinden kann man sich nicht. Weil das wichtigste dabei verlorenginge. Das Wichtigste ist die Reihenfolge, die wiederum abhängt vom Ort.
Wenn die kleine Frau müde ist, zeichnet sie sich ein Bett, hat sie Hunger, fliegen ihr gebratene Tauben in den Mund. Nur gegen den Durst ist sie machtlos.
Erst muss man trinken, dann hat man keine Lust mehr nachzudenken, warum der Durst so groß war.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Bewegungen

Bewegungen, die uns längst nicht mehr bewegen, diese staubigen, luftleeren Bewegungen, die nur die Erinnerungen durcheinanderbringen, jagen, auf die Bäume treiben, als wären sie dort in Sicherheit. Diese dummen, lächerlichen, angeberischen, bewegungslosen Bewegungen, die man nur sehen kann, wenn man jemanden wirklich hasst, aber wer macht sich schon die Mühe, jemanden wirklich zu hassen? Und dann auch noch hinzusehen? Und so veröden sie, sie vertrocknen und vergessen sich irgendwann selbst, diese bewegungslosen, traurigen, nichtsnutzigen Bewegungen, die die Welt zusammenhalten.

Das Klavier

Das Klavier, die Mandoline, zerspringendes Glas. Ein Kind mit einem alten Fotoapparat in der Hand. Aufgeschürftes Knie, verrutschte Socken, Locken auf dem Kopf, Krähen am Himmel. Krähennester um die Augen der Lieblingstante. Sie ist uralt. Mindestens dreißig oder fünfzig. Sie hat mir ein Hündchen gestrickt, es kann sprechen. Aber ihr Bruder hat nur noch ein Bein, das andere aus Holz. Was für ein Lärm, wenn er nachts auf die Toilette muss, sagt die Großmutter. Drahtbrille und schwarzes Kleid mit weißen Punkten, der Kopf aus Zeitungspapier, der Körper eine leere Flasche, steht auf dem Fensterbrett, sieht wie der Verkehrsstrom wächst, die Bäume, die Gärten verschwinden, Asphalt, Bauwagen, Möbelhäuser und längst kein Klo mehr im Treppenhaus, Holzbeine auch nicht, dafür selber Krähennester im Spiegel (wer ist das? Warum starrt die mich so an?). Irgendwo zwischen dreißig und fünfzig, ohne Klavier spielen gelernt zu haben, das Fenster öffnen (wo ist die Großmutter mit der Drahtbrille geblieben? Das Haar aus weißer Wolle und ein freundlicher Blick, ganz ohne Krähennester). Draußen graue Reste von Schnee, zwei Männer mit Arbeitshandschuhen, Schweiß auf der Stirn trotz der Kälte. Im Baum knackt es, Schnee fällt vor ihre Füße, angespannte Adern am Hals. Sie tragen ein Klavier. Auf dem Seitenstreifen wartet der Möbelwagen. Ich habe mal einen geliebt, der war Möbelpacker, er hatte nur ein Bein und ein Glasauge. Die Großmutter flaschengrün unter dem getupften Kleid. Meine Mutter trug ein dunkelblaues Kleid mit weißen Tupfen (Tupfen sind etwas anderes als Punkte, merk dir das Kind), als ich mit dem Möbelpacker durchbrannte (sein Auto steht vor der Tür, du kannst uns winken!).

Dienstag, 6. Dezember 2011

Das ist etwas anderes

Da ist der Vater.
Dort ist der Sohn.
Sie sind miteinander verwandt.
Sonst haben sie nichts miteinander zu tun.
Die Schwester sagt
Er ist auch mein Vater.
Ja, sagt der Sohn, aber das ist etwas anderes.
Der Sohn schreibt einen Brief.
Der Sohn schreibt einen Brief an den Vater.
Der Brief wird gedruckt.
Alle Welt liest den Brief.
Alle Welt sagt
Was für ein verlorener Sohn.
Was für ein trauriger Brief.
Der Vater hält seinen Sohn für einen Käfer.
Er ist auch dein Kind sagt die Schwester.
Ja, sagt der Vater, aber das ist etwas anderes.

Montag, 5. Dezember 2011

05. Dezember 2011

Es gibt nicht viel, was sie weiß von dieser Stadt, die sie vierzig Jahre lang nicht verlassen hat, die sie vier Jahrzehnte lang bewohnt, ohne sie jemals kennengelernt zu haben. Dass es ein Arbeitslager gab aus dem heraus man die Juden zum Bahnhof zur Deportation getrieben hat, das hat sie erst kürzlich erfahren. Diese Stadt, wie andere auch, hat jüdische Geschäfte zerstört, enteignet, sich bereichert am Unrecht, es hingenommen und dann vergessen. Lange genug, dass das Erinnern nicht zu nah an den heranreicht, dem es zugetragen wird.
Von ihrem Großvater väterlicherseits wurde behauptet, er habe oftmals in Gefahr geschwebt während des Naziregimes, als überzeugtes SPD Parteimitglied und Mann, dem es schwerfiel, seine Meinung für sich zu behalten. Die Mutter ist mit ihren Eltern (den unbekannten Großeltern) über die Nehrung vor den Russen geflohen. Ein Zeit lang war sie in Dänemark in einem Kriegsgefangenenlager interniert. Die Schwester der Mutter (die ungeliebte Tante) hat ein Kind verloren auf der Flucht, zwei Jahre alt und zu schwach für die Strapazen.
Diese Geschichten haben sie niemals ganz erreicht. Es sind kleine, scheinbar unbedeutende Details, an die sie sich erinnert, die Fragen sind erst jetzt da, zu einem Zeitpunkt, da niemand mehr lebt, der sie beantworten könnte.
Vielleicht ist sie deshalb so stolz darauf, dass ihr Sohn so viele Fragen stellt.

Die einzigartige Zeichnung jeglichen Unglücks

Es kommt ja nicht darauf an was man liest. Aber wie man es liest, darauf kommt es an. Wenn es um das Ankommen geht, um das Ankommen und nicht um das Aufkommen, um das es bereits vorher gegangen ist, weil vor dem Ankommen jemand aufkommen muss, für die Möglichkeit irgendwo anzukommen.
Und jedes Denken, das zum Nachdenken verführt, ist eine kreisrunde Bewegung.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Verblieben


Zunächst denkst du, es gibt noch etwas zu sagen, und dass du bloß auf den richtigen Moment warten musst. Das es eine Gelegenheit geben wird, bei der sich alles ganz selbstverständlich ergibt.
Ein Wort wird das andere nach sich ziehen und es wird so leicht und natürlich sein, dass du nachher lange darüber grübeln wirst, warum du dir jemals so viele Gedanken gemacht hast, wovor du dich gefürchtet hast und woher all die Zweifel kamen. Du wirst es gleich morgens merken, die Art, wie du aufwachst, wie die Luft genau die Frische hat, die Taten und nicht nur Gedanken anstößt.
Aber dann stehst du mit nackten Füßen auf dem kalten Steinboden und erinnerst dich, dass du zu warten gelernt hast. Und dabei wird es bleiben. Dabei wirst du bleiben. Für den Rest deines Lebens.chst denkst du, es gibt noch etwas zu sagen, und dass du blo

Der Spiegel


Mein Gesicht im Spiegel. Es gibt Tage an denen ich mich nicht erkenne. Heute ist mein Gesicht verziert von einer schweigsamen Verlegenheit. Weil ich an ihn denke.
Ich sollte mich an die Buchstaben halten, an die, die mir auffallen. Die Worte erscheinen mir wie ein zunehmend zahnloser Mund. Die Verwunderung, wenn sich die Farben mit den Buchstaben mischen, die Bücher füllen, die Leinwände, die Träume, bis da kein Unterschied mehr ist, dann bin ich am Ziel, sind wir am Ziel. Ich wünschte, ich könnte mein Unterscheidungsvermögen verschenken.
Vor mir steht diese Uhr, die immer nachgeht, so oft man sie stellt. Verrückte kleine Uhr.

Samstag, 3. Dezember 2011

Winter


In diesem Winter gab es ganze Berge von Zeit. Zeit, die wir mit unserem Zorn überwinden mussten. Jede Minute eine neue Wunde.
Wir ertranken im Licht (in diesem blendend kalten Winterlicht) und als das Frühjahr die Reste der Schlacht offenbarte, waren die Zeichen für immer gesetzt.

Nebel


Der Tag hüllt sich in Nebel. Fast nichts kann man erkennen durch diese dunstige Wand. Novembernebel. Den halben Morgen habe ich so am Fenster gestanden, ohne zu wissen, ist es mein Atem, der die Scheiben beschlägt, oder der Nebel auf der anderen Seite des Fensters, der mich nichts erkennen lässt? Und doch glaube ich immerzu eine Gestalt zu sehen, auf und ab marschierend in gemessenem Schritt und schwarzem Anzug. Wer sollte das denn sein?
So ein Tag ist ja von Anfang an verdorben, wenn er mit einer Frage beginnt.

Freitag, 2. Dezember 2011

Die Muster der Wirklichkeit


Einer sagt und ein anderer denkt es zu Ende. In der Mitte häuft sich Luft auf Tapeten. Tapeten, die gehen können. Füße, Hände, Stoffballen. Nur die Knöpfe als Augen haben sie vergessen. Ich war auf diese Art blind, d.h. dass mich zutiefst langweilte, was ich schrieb.
Die Dinge drehen sich im Kreis, ohne einander zu begegnen. Die einen glauben an Kunst, die andern machen sie, weil sie am Leben verzweifeln mit diesen Regeln von Kreisen, die sich drehen ohne sich jemals zu schließen. Spirale, nicht Kreis. Trotzdem rund, und wenn man anfängt Antworten zu suchen, sollte man vielleicht aufhören Fragen zu stellen. An sich! Und sie nur noch an die Welt richten. Das ist einen Standpunkt beziehen, von dem man wissen kann, der Ausblick ist begrenzt, aber klar und deutlich, statt ständig den Kopf zu wenden und alles verschwimmt. Was ist Wahrheit und was sind Gedanken?
Und das sind die Muster aus denen man Wirklichkeit webt.

Eröffnung


Ich rede nicht gerne über mich, ich denke nicht gern über mich nach, ich sehe mich nicht einmal gern im Spiegel an, die meiste Zeit vergesse ich mich. Das ist der Grund, warum ich Tagebuch schreibe. Ich glaube, ich werde mich eines Tages daran erinnern wollen, wie ich mich vergessen habe. Wie so ein Tag angefangen hat, an dem ich mich vergessen habe. Der Eröffnungszug, den niemand wahrnimmt. Es war diese Nacht. Diese Nacht, die nie wiederkehren wird. Diese Nacht mit ihrem Staunen und Geplänkel, ihren leeren Straßen und falschen Hoffnungen. Diese Nacht in der man alles glauben konnte. Eine Nacht mit Nachthimmel. Mit filmreifen Nachthimmel. Der Mond, der sich mit Wolken zudeckte. Es war kalt. Natürlich war es kalt. Wenigstens in der Erinnerung war es kalt. Und die Wolken vielzählig (überzählig) und unterwegs. So hat es angefangen. Ohne Eröffnungszug. Mit Mond und Wolken. Mehr Wolken als Mond.

Mittwoch, 30. November 2011

Einatmen


Ein und aus. Neu und verbraucht. Kohlendioxid und Sauerstoff. Es war einmal eine Geschichte, die fand zu keinem guten Ende. Die endete mit einem letzten Hauch.
Es atmet mich. Wie viele Dinge so gehen und fließen, durch mich hindurch und ich bin kaum beteiligt daran und gerade auf diese Art und Weise grenze ich sie ein, grenze sie ein durch meine Nichtbeteiligung. Grenze sie ein durch ihre Grenzenlosigkeit mit der sie sich vom Erkennen entfernen, wie die Brandung, die Wellen, der Mond. Nur Worte, Begriffe, Hohngelächter, Aufzählungen. Wie ich mich eingrenze, abgrenze, ausgrenze, klein grenze, weil ich dem Leben den großen, leuchtend echten, Atemzug abtrotzen will, statt ihn zu tun. Einatmen.
Aus.

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