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Kritik und Urteil

Während der aktuellen Diskussion auf Tainted Talents, fragte mich Phyllis, ob ich überhaupt Kritik wünsche, hier im Zeitnetz.
Zunächst wünsche ich mir Leser.
Und dann möchte ich Thomas Kling zitieren:
"Im übrigen will ich keines Menschen Urteil, [ich will nur Kenntnisse verbreiten, schreibt er im Original. Ich maße mir nicht an, Kenntnisse verbreiten zu können, aber vielleicht Stoff zum Nachdenken, Gedanken, die andere inspirieren können, verärgern, erfreuen.] Ich berichte nur."
Also geschätzte Leserinnen und Leser, schimpfen Sie, loben Sie, oder lesen Sie einfach still mit.
Maryam (Gast) - 1. Jul, 18:21

KeinUrteil

Ich würde dicke, fette lügen, würde ich behaupteten, ich bedürfe keines Menschen Urteil [außer dem vernichtenden Urteil, das fürchten wohl alle?].
Wahrscheinlich kann ich mir deshalb auch nicht vorstellen, dass jemand schreibt/malt/.. ohne die Resonanz der anderen- zumindest heimlich- zu wünschen.
Oft sagen sowas ja Menschen, die genug Aufmerksamkeit/Applaus, sie vielleicht schon satt haben, erkennen konnten, dass sie uns den anderen nicht -wie gewünscht-näher bringt, sondern eher entfremdet, das Gefälle nur noch größer macht, letztendlich die zu überwinden gewünschte Einsamkeit nur noch lauter tönt. ..Ich weiß es nicht.

[Wie schön, noch jemand der die eckigen Klammern benutzt...ich bin irgendwann einmal aus Versehen auf Strg und Alt und Klammer gekommen und fand sie sich viel harmonischer in die Schrift einfügend]

Liebe Grüße! M

Weberin - 1. Jul, 18:36

Ver- Urteilung

Liebe Maryam,

aber das ist ein Mißverständniss. Selbstverständlich bin ich neugierig auf Resonanz und freue mich sehr darüber.
Aber Urteile, die sind für mich etwas anderes. Das ist ein allgemeingültiger letzter Satz. Urteile beglaubigen mein Schreiben als wertvoll oder wertlos. Sie geben sich objektiv. Und das wünsche und brauche ich nicht.
Glaub mir, es hat lange genug gedauert an diesen Punkt zu kommen, an dem ich nicht länger allen gefallen will.
Maryam (Gast) - 1. Jul, 19:31

Teilung

Liebe Weberin,
ganz kurz kam mir auch der Gedanke, dass ich das mal wieder zu grob betrachte. Und du hast-oder: ich gebe dir-Recht. Ein Urteil ist mehr als Resonanz und sogar mehr als Kritik. Eigentlich sagt, dass Wort an sich ja schon, dass das zu Beurteilende überhaupt richtbar sein muss und der Beurteilende sich das Recht herausnimmt ein Urteil zu sprechen-Ja , das leuchtet mir ein.

Und doch-ich nehme immer noch die Urteile der anderen an, ziehe mir die Schuhe an, die man mir hinstellt.
Ich glaube dir, dass es lange genug gedauert hat, aber es beruhigt mich, dass es jetzt für dich anders ist, dann hat sich die Dauer gelohnt.
Weberin - 1. Jul, 20:35

Zeit

es war eine lange zeit. aber sie war notwendig. ich möchte keinen moment davon missen.
Der Chor (Gast) - 1. Jul, 19:44

Aber manche männlichen Babys, die Dank des Internets zu mindestens dort den Platz finden den ein lieber Gott, wenn es ihn den gäbe, für ihn bereit hält, denken doch ernsthaft, sie wüssten es, sie wüssten wie schreiben, wie tanzen, sich für etwas interessieren geht.
Das ist es doch. Erst die Unwissenheit macht uns fassungslos, reibt auf und zeigt uns diesen ganzen Berg voller Unwissender der noch vor uns liegt.
Natürlich will man etwas hören, man schreibt den Text, man hat ja ein empfinden dabei.
Aber nur durchgebrannter Apfelschnaps macht einem nicht sehr zufrieden und das ist es eben, was dort auf der anderen Seite der Blogs läuft.
Da schenkt sich doch einer selbst dauernd den Mut an, wird gestreichelt, wird gesagt, ja gut, was du tust und Ermmutigung, na klar, auch für solche, wer weiß wo die Enden?
Aber ernstnehmen, niemals, das ist nichts und das ist ein bißchen zu wenig

Weberin - 1. Jul, 20:37

Zweifel

die unwissenheit macht vielleicht fassungslos, aber der zweifel lässt uns schreiben. auch der zweifel an jedem urteil.
phyllis - 2. Jul, 13:39

Liebe Weberin,

mit "Kritik" meinte ich keinesfalls ein Urteil, schon gar keines von oben herab. Sie wissen das - ich schreibe es nur noch einmal der Vollständigkeit halber auch hier. Nein, ich fragte Sie danach, ob Sie in einen Austausch über sprachliche Aspekte Ihrer Texte treten möchten. Schreiben ist ein solitätes Tun. Da ist es doch wunderbar, wenn danach, wenn der Text in der Welt ist, andere Stimmen, auch konkret in Frage stellende, hinzukommen.
Ach, was rede ich, ist doch längst klar alles. Wollte eigentlich nur mal schnell Hallo sagen ; )

Weberin - 2. Jul, 14:00

Hallo :-)

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